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Geothermie: Marktverzerrungen zwischen Regenerativen Energien durch Subventionen

Das Bild des Beitrags zeigt einen Bohrer auf dem Gelände des gerade entstehenden Geothermiezentrums an der Hochschule Bochum. Damit soll es bald 1000 Meter in den Untergrund gehen. Die Geothermie bietet viele Chancen für das Ruhrgebiet, denn in der Metropole Ruhr finden sich viele kleinere (mittelständisch und Inhaber geführte) Firmen, die dem Bergbau und Maschinenherstellern zuliefern. Das Wissen aus dem Bergbau, gerade dem Steinkohlebergbau, dessen Subvntionierung 2018 endet, ist ein Potential in der Region.

Das Bild des Beitrags zeigt einen Bohrer auf dem Gelände des gerade entstehenden Geothermiezentrums an der Hochschule Bochum. Damit soll es bald 1000 Meter in den Untergrund gehen. Die Geothermie bietet viele Chancen für das Ruhrgebiet, denn in der Metropole Ruhr finden sich viele kleinere (mittelständisch und Inhaber geführte) Firmen, die dem Bergbau und Maschinenherstellern zuliefern. Das Wissen aus dem Bergbau, gerade dem Steinkohlebergbau, dessen Subvntionierung 2018 endet, ist ein Potential in der Region.

Geothermie ist eine regenerative Energiequelle. Und sie gehört mit zu den geförderten Energiequellen des erfolgreichen Erneuerbare-Energie-Gesetzes (EEG), wobei bezeichnend ist, dass der Wikipedia-Artikel im Bereich zur „Geothermie“ im Vergleich zu den anderen Quellen kurz ausfällt. Das ist meines Erachtens ein weiteres Symptom, dass die Geothermie immer noch am Anfang steht. Es muss weiter geforscht werden, um Energieausbeute, Produktionskosten, Investionen und Risiken für eine erfolgreiche Errichtung der Anlagen zu verbessern. Die bisherige Fokussierung auf Solarstrom brachte eine starke Subventionierung auf den Strom aus Solarzellen.

Wo Schweinställe mit Solarzellen überzogen werden, lassen sich meist auch WEAs errichten
Solarstrom wird seinen Platz in der Metropole Ruhr und den Städten in einem Netz dezentraler Energieerzeugung haben. Windenergieanlage lassen sich aufgrund des Abstandsgebots zum Schutzgut „Mensch“ hier nicht einhalten. Die Produktion von Windenergieanlagen (WEA) hat für die heimische Wirtschaft jedoch mehr zu bieten, als der Import von vor Ort zu installierenden Solarzellen aus Fernost. Getriebe für WEAs lassen sich dort bauen, wo Getriebe für Kohlehobel entstehen. Wo Schweinställe mit Solarzellen überzogen werden, lassen sich meist auch WEAs errichten.
Von nationaler Bedeutung ist aber nicht allein, dass Energie aus regenerativen Quellen gewonnen wird, sondern wie und wo zu welchen Kosten. Die Subventionierung des Ausbaus der Fläche an Solarzellen hilft, ist bezogen auf die gewonnene Energiemenge und den vermiedenen Ausstoß an Kohlendioxid jedoch nachrangig. Energie muss wirtschaftlich sinnvoll erzeugt werden. Das erfordert ggf. den Transport von Strom aus WEAs von der Nordseeküste nach Süddeutschand und eventuell den Transport von Solarstrom aus südlichen Gefilden. Die effizienteste Energieerzeugung wird sich auch bei den „Regenerativen“ durchsetzen müssen. Dies kann nach Standort und Technik variieren. Hier es nicht hilfreich, wenn aus der Politik eine Marktverzerrung kommt. Genau das ist aber zuletzt mit der einseitige Fokussierung auf die Erzeugung von SOlarstrom entstanden. Nachfolgend ein Zitat aus Seite 14f einer „Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie„, dessen Überschrift Technologieneutralität an Argumente zur Netzneutralität erinnert:

Der Energiemarkt ist im Umbruch. Heute lässt sich nicht absehen, wie der optimale Energiemix der Zukunft aussehen wird, wo der Strom produziert werden wird und welche Speichertechnologien in Zukunft eingesetzt werden. Ob und zu welchen Anteilen der Solarstrom beispielsweise aus Spanien oder Nordafrika oder die Windenergie aus der Nordsee zur deutschen Energieversorgung beitragen werden, ist noch unbekannt. In welchem Maße Stauseen, etwa in der Schweiz oder in Norwegen, dazu verwendet werden, überschüssige Energie zu speichern, oder ob eher dezentrale Speichermöglichkeiten wie zum Beispiel Batterien in Elektroautos oder Nachtspeicherheizungen genutzt werden können, lässt sich derzeit ebenfalls nicht abschätzen. Erst recht gilt dies für Innovationen, deren Eigenart es nun einmal ist, dass sie unvorhersehbar sind.

Es ist zu befürchten, dass diese Unsicherheit bei gleichzeitigem hohen öffentlichen Druck, Erfolge vorzuweisen, die wirtschaftspolitischen Entscheidungsträger erneut dazu veranlasst, nach Methoden der Mikrosteuerung zu greifen. Fast unausweichlich sind die Maßnahmen solcher Politik oft unkoordiniert und damit zum Teil auch in sich inkonsistent. Neben den Subventionen für erneuerbare Energien und den Kapazitätssubventionen für den Kraftwerksbau werden zugleich Subventionen für Speicher, Netze, Gebäudedämmung, Haushaltsgeräte, Elektroautos und vieles mehr diskutiert, geplant und beschlossen. Der Stromsektor ist so von einem Wust an nicht abgestimmten Zielen, Einzelmaßnahmen und
Notfallverordnungen überzogen worden. Seine Fortentwicklung droht – irgendwo zwischen Liberalisierung und Regulierung – stecken zu bleiben. Stattdessen ist ein System anzustreben, das die Kräfte des Wettbewerbs möglichst konsequent nutzt und damit dazu beiträgt, die besten und kostengünstigsten Technologien zu finden und an der richtigen Stelle einzusetzen.

Das jetzige System der Förderung der erneuerbaren Energien erfüllt diesen Anspruch gerade nicht. Die Förderung von spezifischen Technologien birgt stets die Gefahr, dass die Forschungs- und Produktionsentscheidungen der Industrie zugunsten unterlegener Technologien verzerrt werden. Nicht die Konkurrenz der Erfinder und Unternehmer, sondern
die Entscheidung des Gesetzgebers bestimmt, welches Verfahren zur regenerativen Energiegewinnung Vorrang haben soll.

Das ist riskant, denn der gegenwärtig rasche Fortschritt der Technik in vielen Bereichen der Gewinnung erneuerbarer Energien lässt es als ratsam erscheinen, nicht voreilig auf einige bestimmte Technologien zu Lasten Anderer zu setzen.

Und damit komme ich zu dem Schluss, dass ein Ende der überzogenen Subventionierung zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit der Geothermie geht und insgesamt die Innovation im Bereich regenerativer Energien bewirkt. Das ist auch schlecht für den Standort Deutschland, insofern die Machbarkeit der Energiewende hier gezeigt werden muss, um auch die effizientesten Techniken zwecks hier entstehen zu lassen. Auch das wirkt dem Leck entgegen am Ende preiswertere – weniger wahrscheinlich aus regenerativen Quellen gewonnene – Energie aus ausländischen Märkten zu beziehen, die nicht reguliert sind. Aber insbesondere für die existierenden Potentiale im Ruhrgebiet bietet ein Umsteuern Chancen.

Wie weit die Wirtschaftlichkeit der Energiegewinnung aus regenerativen Quellen von einer Fehlallokation betroffen ist, belege abschließend diese Zahlen aus vorgenannter Stellungnahme:

[Das jetzige System der Förderung der erneuerbaren Energien] bedeutet ein gewaltiges Subventionsprogramm für eine Technologie, die im Jahr 2011 geschätzt ca. 55% der Förderkosten erneuerbarer Energien verursacht hat, dabei aber nur 20% des nach EEG vergüteten Stroms oder etwa 3% des gesamten Stromverbrauchs ausmacht.

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