Seit 2018 zeigen die Kurzfilmtage in der Labs-Serie analoge Filme unabhängiger, kollektiv geführter Labore aus der ganzen Welt. Ein Schwerpunkt in diesem Jahr ist Kanada. Dazu gehören Live-Performances aus dem Umfeld kanadischer Künstlerkollektive unter dem Titel Celluloid Expanded sowie ein Workshop der legendären Film Farm in Oberhausen.
Performances
Celluloid Expanded präsentiert in zwei Programmen fünf Performances , kuratiert von Erin Weisgerber. Zum Programm gehört zudem ein Artist Talk mit den Künstler*innen. Die Künstler*innen sind Ian Campbell (Saskatchewan Filmpool), Karl Lemieux (Double Negative Collective), Alex MacKenzie (Iris Film Collective), Lindsay McIntyre (Experimental Media Outsiders), Heidi Phillips (Winnipeg Film Group) und John Price (Liaison of Independent Filmmakers of Toronto). Sie repräsentieren mit ihren Performances nicht nur diverse Regionen Kanadas, von der Westküste über die Prärien und Zentralkanada bis nach Quebec, sondern auch zwei Generationen von Laboren: Filmkollektive aus den 1970er und 1980er Jahren, die mithilfe von Fördergeldern des Annual Government Arts Funding arbeiten und jüngere Kollektive, die sich Studios und Ressourcen teilen.
Alle Performances nutzen das Material und die Werkzeuge des analogen Films und experimentieren mit Zeit, Temperatur, Chemikalien, Druckprozessen und dem natürlichen Verfall durch Zeit und Wetter. Den direkten Zugang zu den Werkzeugen der Produktion durch künstlergeführte Labore nutzen die Künstler*innen, um die Potenziale des Mediums auszuloten und offene und performative Ansätze zum Medium Film zu entwickeln.
Celluloid Expanded Performances
the hollow mountain, Alex MacKenzie, Canada, 2022
Bleached Vistas / Double Wide, Heidi Phillips/Ian Campbell, Canada, 2022
Worth More Standing , Lindsay McIntyre, Canada, 2022
Freitag, 6. Mai, 22 Uhr
Silver Metal Memories, John Price, Canada, 2022
Yujiapu, Karl Lemieux with BJ Nilsen, Canada, 2017-2022
Sonntag, 8. Mai, 22 Uhr
Workshop Film Farm
Außerdem wird bei den Kurzfilmtagen in Kooperation mit der Film Farm (Kanada) ein Workshop stattfinden, mit dem Leitmedium des 16mm Films und der Hilfe von ökologischen Materialien wie Wildblumen und Seewasser, für Filmmacher*innen, die mit 16mm arbeiten oder arbeiten wollen. Die Ergebnisse werden noch während des Festivals präsentiert. Geleitet wird der Workshop von Philip Hoffman, Scott Miller Berry, Terra Jean Long und Rob Butterworth (Film Farm).
Montag, 9. Mai, 17.30 Uhr
Die Kanadische Teilnahme an den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen ist Teil des Kulturprogramms zur Präsentation des Kanadischen Ehrengastes auf der Frankfurter Buchmesse 2020. Unterstützt wird das Projekt vom Canada Council for the Arts und der Kanadischen Regierung, repräsentiert von der Kanadischen Botschaft aus Berlin.
Celluloid Expanded, der Film Farm Workshop und die Reihe Labs werden darüber hinaus von der Kunststiftung NRW gefördert.
Quelle und Bildrechte: Internationale Kurzfilmtage Oberhausen gGmbH; (c) Daniel Gasenzer