Die Ruhr-Universität hat es in die zweite Runde des Wettbewerbs um ein Deutsches Internet-Institut geschafft. Ihre Konzept, das auch auf das bereits vorhandene Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit (siehe Bild) zurückgreifen kann, hat soweit überzeugt, dass es in einer zweiten Runde mit 4 weiteren Konkurrenten jetzt weiter qualifiziert werden wird. Doch was soll so ein Internet-Institut leisten?
Bundesregierung hat Wettbewerb für neues Institut ausgeschrieben
Am 17. September 2015 hat das Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) den Wettbewerb im Bundesanzeiger veröffentlicht. Darin heißt es:
Aufgrund der Interdependenz von Entwicklungen in Technik, Wirtschaft und Gesellschaft vollziehen sich durch die Digitalisierung bedingte Veränderungsprozesse in hoher Komplexität. Es gilt, deren Gesetzmäßigkeiten, Implikationen wie auch Auswirkungen zu verstehen, um Handlungsoptionen für Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zu erkennen. Damit wird die Grundlage geschaffen, den digitalen Wandel verantwortungsvoll zu gestalten und dabei sowohl die Akzeptanz als auch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in eine digitalisierte Welt zu stärken.
Mit dem Deutschen Internet-Institut soll die hierzu notwendige interdisziplinäre Forschung zum Internet, zur Digitalisierung und zu den damit verbundenen Auswirkungen auf die Gesellschaft gefördert werden.
Das sieht sehr nach erwünschter Cluster-Bildung aus. Interdisziplinär heißt, dass idealerweise auf bereits vorhandene Forschungsansätze zurückgegriffen werden kann. Das Horst Görtz-Institut für IT-Sicherheit bietet dafür einen guten Ansatzpunkt wie auch das Vorhandensein diverser geisteswissenschaftlicher Fakultäten. Weiterhin sieht die Konzeptskizze die Einbeziehung benachbarter Universitäten vor, zum Beispiel der in Münster.
Digitale Agenda und CDU/CSU/SPD-Koalitionsvertrag übers Internet-Institut
Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, hatte die Bundesregierung ihre Digitalisierungsstrategie ausarbeiten lassen. In der „Digitalen Agenda 2014-2017“ (PDF) der Bundesregierung, die auf Basis des Koalitionsvertrags von CDU, CSU und SPD geschlossen wurde, heißt auf Seite 30 zum Intenet-Institut:
Ein öffentlich finanziertes Forschungsinstitut wird in einem interdisziplinären Ansatz die ethischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und partizipativen Aspekte von Internet und Digitalisierung erforschen. Dabei gilt es, die bestehenden Potenziale der deutschen Forschungslandschaft einzubinden und zu fokussieren.
Weitere Links
Pressemitteilung der RUB: „Deutsches Internet-Institut
Ruhr-Universität Bochum erreicht zweite Runde in hochkompetitivem Wettbewerb“ (08.06.2016)
Ruhrnachrichten: „Ruhr-Universität in EndauswahlEntsteht das deutsche Internet-Institut in Bochum?“ (08.06.2016)
Die Glocke: „Bochum Kandidat für Internet-Institut“> (08.06.2016)