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Bürgerinformation zu Leichtbauhallen für Flüchtlinge in WAT-Höntrop – Ein Veranstaltungsbericht

Bürgerinformation: Flüchtlinge in Höntrop
Brechend voll: Der Gemeindesaal Magda

Auf dem ehemaligen Rasenplatz der Sportanlage ‚Auf dem Esch‘ zwischen den Stadtteilen Höntrop und Westenfeld haben die Bauarbeiten zur Errichtung von Leichtbauhallen für insgesamt 336 Flüchtlinge begonnen. In einer öffentlichen Bürgerinformationsveranstaltung informierte die Stadtverwaltung am Montagabend des 25. Januar 2016 über die neu entstehende Einrichtung. Anstoss dazu und den Raum gaben die evangelische und katholische Gemeinde zu Höntrop. Pfarrer Dr. Uwe Gerstenkorn moderierte die Veranstaltung zu der geschätzt mehr als 450 Bürger gekommen waren. Einige davon wohnen nicht direkt in der Nähe des Gemeindesaals ‚magda‘, der unweit des Standorts für die Leichtbauhallen liegt. Es war brechend voll. Ein Veranstaltungsbericht zu Antworten und Fragen.

Bürgerinformation: Flüchtlinge in Höntrop

Brechend voll: Der Gemeindesaal Magda

Die Veranstaltung begann mit einer einführenden Erläuterung der Umstände der Flucht, Ankunft und Unterbringung von Flüchtlingen, die Ute Bogucki als Leiterin des städtischen Amtes für Soziales und Wohnen gab. Zu baulichen Aspekten äußerte sich Klaus Radtke von den Zentralen Diensten der Stadtverwaltung. Aus dem Jugendhilfeamt und Schulamt waren keine Vertreter da, die auf Fragen zur Betreuung in Kindertagesstätten und der Versorgung mit Lehrern hätten Antworten geben können.

Bezirksbürgermeister Manfred Molzich (SPD) und Pfarrer Dr. Uwe Gerstenkorn wagten dann die Beantwortung von Fragen aus dem Publikum. Die kirchlichen Vertreter managten das gut, denn im Saal war viel Unmut versammelt. Gedrängt wurde auf Fragen, die Höntrop und die neue Einrichtung betreffen. Bundes- und landespolitische Aspekte sollten außen vor bleiben. Einige Bürger verhielten sich jedoch wie Schreihälse, und einer hatten zwei Seiten mit polemischen Fragen mitgebracht. Sie kamen nicht zum Zuge, was vor allem daran lag, dass sie Antworten ignorierten oder sich selber nicht auf weniger Fragen konzentrieren wollten.

Die Silvesterereignisse von Köln haben die Diskussion geprägt

Dass die Ereignisse in Köln zu Silvester die Diskussion beeinflussten war unabweisbar. Die Angst vor Belästigungen, sexuellen Übergriffen und Diebstählen war verbal nicht zu überhören. Unter der Wunsch, dass „wir Deutschen“ uns schützen, war bisweilen sehr ausgrenzend anzuhören. Aber wer macht sich nicht Sorgen, wenn er in unmittelbarern Nachbarschaften mit Töchtern oder kleinen Kindern wohnt? Da half dann auch kein Bericht eines anwesenden Bezirkspolizisten von insgesamt 8 in Wattenscheid. Auffälligkeiten und ein Mehr an Straftaten gäbe es nicht im Umfeld der existierenden Flüchtlingseinrichtungen. Die Feststellung wurde aber mit Unmut, Unglauben, entgegen genommen.

Moderation durch Pfarrer  Dr. Uwe Gerstenkorn

Moderation durch Pfarrer Dr. Uwe Gerstenkorn

Das war auch das Unangenehme der Diskussionskultur am Montagabend. Argumente jedweder Art, zum Teil Polemik, aber auch einige Sachfragen, wurden mit Applaus quittiert. Das gab ein Signal, wie stark Fragen oder Statement der anwesenden Gemeinde aus der Seele sprachen. Aber es formte die Informationsveranstaltung in Teilen zu einer Show, wenn ein Argument kräftig und gut gegen die Vertreter der Stadtverwaltung auf der Bühne geschossen wurde. Dennoch wurde auch mit Applaus quittiert, dass die Stadtverwaltung Gesetze umsetze. Nicht mehr und nicht weniger.

Was nicht sein kann, ist dennoch: Die Flüchtlinge sind da

Unbeirrbar hielt eine ‚Dame‘ daran fest, dass es keine Flüchtlinge in Deutschland geben könne. Anscheindend legte sie eine handgemalte Karte vor. Irak, Afghanistan und Syrien grenzten nicht an Deutschland. Daher könne es keine Flüchtlinge geben. Es klang sehr nach dem überholten deutschen Motto „Was nicht sein darf, kann auch nicht sein.“ Dennoch muss ja mit dem Fakt anwesenden Flüchtlinge umgegangen werden – wie auch immer sie hierher gekommen sind, und wie auch immer ihre Aussichten sind zu bleiben. Und so stellten sich auch Vertreter der ökomenischen Flüchtlingshilfe in Höntrop vor. Sie luden alle ein, die gekommen waren um zu helfen, zu ihnen zu stoßen.

In der Veranstaltung wurde auch auf das Betreuungskonzept und Sicherheitskonzept eingegangen. Dabei ging es auch um Sicherheitsfragen für den Sportplatz und das Vereinsheim auf der Anlage ‚Auf dem Esch‘.
Für fünf Jahre wurden die Hallen von der Stadtverwaltung gemietet – zum Preis von 10.000 € pro Monat und Halle.

Ein wichtige Veranstaltung, die einige Informationen für die Höntroper Nachbarschaft brachte.

Hier geht es zu Fragen und Antworten, die in der Bürgerinformationsveranstaltung gegeben wurden.

3 Comments

3 Comments

  1. Thomas Niehues

    26. Januar 2016 at 20:47

    Die „Dame“ ist eine Dame und die Dame hat recht, „Herr“ Schmidt. Haben Sie keine Argumente oder warum müssen Sie die Dame so subtil niedermachen? Ganz schlechter Stil, völlig unabhängig vom Thema.

  2. Detlef Schneider

    26. Januar 2016 at 20:54

    Sehr geehrter Herr Schmidt,

    mit Interesse habe ich ihren Artikel gelesen.

    Vergessen haben sie aber zu erwähnen, dass ältere „Damen“ sehr einfach strukturiert waren, weil sie Anwesende als NAZI und „RECHTES PACK“ beschimpften. Oder waren auch Sie, wie die Kölner Polizisten, taub! – respektive polnische Medienreglementierung auch in Höntrop!

    Ich musste feststellen, bei Fragen, die nicht genehm waren, gab es keine korrekten bis gar keine Antworten. Bezüglich meiner Person: Nach nur einer Frage wurde ich regelrecht abgewürgt. Demokratie geht anders!

    Mit freundlichen Grüßen

    Schneider

  3. Dirk Schmidt

    26. Januar 2016 at 23:59

    Falls wir die gleiche „Dame“ meinen, dann ist das Wort in Anführungszeichen ein beschönigender Platzhalter, weil mir schlicht die Worte dafür fehlt, das da hingehören, um das Verhalten zu beschreiben. Dabei bin ich über das Auftreten und Zwischenrufe mehr irritiert, als über vermutete politische Positionen.

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