Die Gegner des Wattenscheider Gänsereitens können einen ersten Erfolg verbuchen. Ein Wattenscheider Bürger ist nun auf eine Mettgangs umgestiegen. Damit könnte das rituelle Abtrennen der Köpfe toter Gänseleichen eine Alternative bekommen.
Wohlgeformt liegt sie da. Eine prächtige Gans mit weißen Federn aus einer Gemüsezwiebel. Es riecht nach frischem Apfel und Zitronensaft. „Diese drei Pfund feinsten Schweinemetts sind mindestens genauso appetitlich wie ein Gänsebraten“, erklärt Kreateur Dirk S. „Somit kann die Mettgangs eine Alternative für den Gänsebraten sein, den die Höntroper und Sevingheuser Gänserreiterkönige am Rosenmontag ihren Gästen servieren“, so der 40-jährige aus Wattenscheid-Westfeld weiter.
Zutaten – auch Bio möglich
Dirk S. hat für die Mettgans das Schweinemett der Filiale einer örtlichen Lebensmittelkette verwendet. Hier gibt es ab Rosenmontag ein besonderes Angebot: Das Kilo Mett zu 2,90 € (Angebot zuletzt gesichtet zuletzt am 15.02.2015). Statt üblicher Zwiebeln empfiehlt der Mettgestalter Gemüsezwiebeln, um daraus die Gänsefedern zu formen. Als Kopf dient eine Scheibe Zwiebelringe mit einem Tropfen Senf. Gänsefüße und Schnabel wurden aus Apfelstücken geformt. „Variationen sind möglich. Das ist das Tolle am Konzept der Mettgans. Schnabel und Füße können auch aus gelber Paprika geformt werden“, erläutert der Mett-Bildhauer. Auch hat er noch einen Tipp für den Heimgebrauch parat. Besser schmeckt die Mettgans wenn vor dem Auftragen der Zwiebeln eine Schicht frisch gemahlener Pfeffer aufgetragen wird. Die sei dann hinterher nicht sichtbar, aber „voll“ genießbar. Die Apfelstücke hat Dirk S. vorher in etwas Zitronensaft geschwenkt.
Gans kann problemlos geköpft werden
Ein erster Test zeigt auch, dass der Kopf der Mettgans sich problemlos und leicht abtrennen lässt. Im Selbstversuch hat Dirk S. hierfür ein haushaltsübliches Hackmesser verwendet. Er versichert, dass aber auch unter den professionellen Sportbedingungen der geübten Gänsereiter ein einfaches Abtrennen mit der blanken Hand möglich sei.Der Wattenscheider Mett-Bildhauer verweist auch auf die Zuverlässigkeit der Mettgans gegenüber herkömmlichen Gänseköpfen. Das hat auch Konsequenzen für den Rosenmontagszug in Höntrop. „Bekanntlich kann der Zug der Gänsereiter am Rosenmontag erst beginnen, sobald der neue Gänsereiterkönig ermittelt wurde. Da das Abtrennen des Gänsekopfes bei Verwendung einer Mettgans deutlich schneller geht, werden viele Bürger nicht mehr am Wattenscheider Hellweg auf den Zug warten müssen. Da haben auch viele gefroren und sich durch Tanzen warm gehalten. Das muss jetzt nicht mehr sein. Der Zug kann dann sogar verlässlich auf 14 Uhr vorverlegt werden, statt gegen 15 Uhr – was ja nur ein Richtwert ist“, so Dirk S. abschließend.
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