Der Haushalt einer Gemeinde soll angeblich in Zahlen gegossene Politik sein. Dann muss sich in Bochum noch was tun. Denn für nächstes Jahr ist bisher Geld für etwa 70 neue Straßenbäume vorgesehen. Die dem Haushaltsplanentwurf für 2014 zu entnehmende Zahl entspricht nicht einmal der Hälfte von dem, was im Jahr 2013 vor dem Pfingststurm gefällt wurde. Im Vorjahr gab es laut Mitteilung der Stadtverwaltung (Nr. 20141507) 560 verwaiste „Baumscheiben“ an Straße. Die3> Stadt hatte zuletzt gerade einmal Geld für ein Achtel der notwendigen Neupflanzungen. Gerade mal etwa 40.000 Euro. Das war dar sogar noch mehr als geplant.
Irritierend: Grüne haben Kürzung bei Baumpflanzungen zugestimmt
Kopf schütteln musste ich im letzten Kommunalwahlkampf, wenn Grüne Politiker lautstark für mehr Baumpflanzungen in der Stadt eintraten. Sie hatten den Haushalt mit dieser Misere zugestimmt. Ich bin gespannt, wie sie jetzt mit der Situation umgehen. Laut Mitteilung der Verwaltung werden in den nächsten Jahren 12 Mio. € für neue Bäume benötigt. Bisher war das Steckenpferd der Grünen die Erfassung aller Bäume. Der Papiertiger der Erfassung aller Bäume kostete mehr als für Neupflanzungen zur Verfügung standen.
2013 fehlten 560 Straßenbäume – 2014 sind es 3200 mehr
Nach dem Pfingststurm Ela sind weitere 3.200 Bäume in Bochum zu ersetzen. Das betrifft nicht Straßenbäume, nicht Grünanlagen, Parks und Wald. Da wird sicher eine Debatte geführt werden müsse, wie das kurzfristig und dann mittelfristig bei der Unterhaltung finanziert werden kann. Im „grünen Bereich“ der Verwaltung ist in den letzen Jahre bereits so viele gespart worden, das er unterfinanziert ist. Und im Haushalt der Stadt Bochum sind weitere 30 Mio. Euro einzusparen.
2,3 Mio. vom Land für Bäume
Das Land stellt der Stadt Bochum übrigens 2,3 Mio. € zur Verfügung, um alle Sturmschäden abzudecken. Der Schaden für Bochum liegt eher 10-mal so hoch. Die Zahlen werden im Haushalt, der Finanzrechnung und Bilanz am Ende nachzuvollziehen sein. Mittel- bis langfristig muss hier investiert werden – auch mal konzentriert, zum Beispiel im Bochumer Stadtpark, Wattenscheider Stadtgarten und Ehrenmal ebenso im Volkspark in Langendreer.
Um eine Gegenfinanzierung zu gewährleisten, wird auf Unnötiges verzichtet werden müssen. Erst einmal müssen Bäume gepflanzt werden.