Vor zwanzig Minuten, gegen 5:05 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit, endete in Duisburg nach 14 Stunden die Ratssitzung. Der Stadtrat, der am Montag um 15 Uhr zusammenkam, wollte in in seiner 2. Sitzung nach der Kommunalwahl die Mitglieder seiner Ausschüsse und der Aufsichtsräte der städtischen Gesellschaft bzw. Beteiligungen besetzen.
Verursacht hat die lange Sitzungsdauer die rechte Splitterpartei ProNRW im Rat der Stadt Duisburg. Es musste aufgrund des Scheiterns des Versuchs, alle Ratsmitglieder zu einem einheitlichen Besetzungsverfahren zu bewegen, jedes Gremium einzeln abgestimmt werden. Dazu kam dann noch, dass ProNRW geheime Wahl beantragte. Das darf bei Wahlen mit Personal jedes einzelne Ratsmitglied. ProNRW wird sicher keinen einzigen Sitz in einem Gremium bekommen haben, aber der vernünftige Ablauf der Sitzung war nicht gegeben. Ratsmitglieder sind übrigens ehrenamtlich tätig. Sofern sie keine Rentner sind, haben die meist einen Beruf.
Die WAZ berichtet bereits vom Marathon des Duisburger Stadtrats, als die Sitzung noch nicht zu Ende war.
Landesweite Forderungen nach Sperrklausel mehren sich
Landesweit mehren sich die Forderungen nach der Wiedereinführung einer Hürde, einer 3 %- oder 5 %-Sperrklausel. In die Richtung äußerte sich die CDU-Ratsfraktion Essen, der Kreisparteitag der CDU Bochum, die SPD-Landtagsfraktion. Es zeichnet sich eine breite Zustimmung zu Forderung ab. Ich rechne jetzt auch mit solchen Forderungen aus Duisburg. Die Räte sind in ihrer Arbeitsfähigkeit eingeschränkt.
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Rainer Grün
2. Juli 2014 at 03:01
Mal abgesehen davon, dass durch eine Sperrklausel auch demokratische Wählergemeinschaften von der politischen Mitbestimmung ausgeschlossen werden hätte eine 3-Prozent-Hürde gar nichts genutzt da ProNRW in Duisburg und anderswo leider auch über eine solche Hürde gekommen wäre. Es ist zwar ärgerlich, ich habe auch bis gestern früh als Ratsmitglied in Duisburg im Rathaus meine Zeit vergeudet wie meinen Arbeitgeber verärgert. Aber ich halte es nach wie vor für falsch mit Wahlrechtsveränderungen gegen Rechtsextreme und Rechtspopulisten vorzugehen. Alle Demokraten müssen diese Hassprediger im politischen Alltagsgeschäft durch gute inhaltliche Arbeit entzaubern und den Bürgern zeigen, dass ProNRW, NPD und Co nichts zur Lösung der Probleme beitragen.