Die Tage war ich in Berlin-Marzahn. Was willst Du da?, hörte ich es später fragen. Marzahn ist gar nicht so schlimm wie sein Ruf! Die Denkfigur kommt mir aus der grünen Metropole Ruhr bekannt vor. Ich wollte mir da die eine oder andere städtebauliche Entwicklung ansehen. Und so landete ich auch im Zentrum, an der Marzahner Promenade mit dem Einkaufszentrum Eastgate.
Und dann war ich da shoppen. Ich war im Einkaufzentrum an dieser Promenade. Es ist direkt an die Brücke zur S-Bahn-Endstation montiert. Und es war schön da. Wir schlenderten durch die Mall und aßen zu Abend in einem gut besuchten food court. Klar, das hätte ich auch irgendwo zuhause bekommen könne. Selbst die Einrichtung der Shopping-Center ähnelt sich: Geländer, Schilder, Parkhausgestaltung etc. Ich hab mich da wohl gefühlt – keine Frage.
Dann fragte ich mich, ob Betreiber dieses Centers wohl die ECE Projektmanagement ist, die Einkaufs-Center-Entwicklungsgesellschaft; korrekt „ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG“ mit Sitz in Hamburg. Ich konnte nur eine Schild zum Centermanagement finden, nicht mit einem Hinweis auf die Gesellschaft. Die Website des Eastgate half mir aber weiter. Ja, es ist ein Objekt der ECE!
Bochum: Mehrere Gebäude, kein Monolith!
Das wäre dann doch die nette Gelegenheit für ein Foto. In Essen gibt es nach der Öffnung Centers am Limbecker Platz viele zu beobachtende Entwicklung in der Innestadt – nicht nur Gutes. In Bochum gibt es bereits Objekte von ECE. Eventuell kommt eines auf dem Gelände des frei werdenden Landgerichtsgebäudes hinzu. Da wird bereits länger diskutiert und verhandelt. Ich meine, es sind bereits 4 Jahre. Ein Beschluss des Stadtrats stammt aus 2010.
Eine wesentliche Vorgabe für das Bochumer Projekt ist die Aufteilung des Areals in mehre Blöcke mit separaten Gebäuden, aber auch Stockwerkzahl. Es gibt halt Dinge, die nicht gewollt sind. Schöne Skizzen habe ich im Kopf. Einzelne Häuserblöcke zwischen denen die Mall verläuft. Nein, nicht zwischen den Häusern, sondern von Haus zu Haus, um die Straßen zwischen den Blöcken zu überwinden. Eine Mall, die die Shopper im Einkaufszentrum hält ist mir – und nicht nur mir – ein Graus. Es geht um eine Belebung der Innnestadt. Und so soll so ein Einkaufszentrum in die Innenstadt hineinstrahlen. Idealerweise mit Geschäften, die vom Center hinaus Richtung Straße, hier die Viktoriastraße und den Buddenbergplatz offen sind. Wäre das nicht eine tolle Zukunft: Eine belebte Vikoriastraße und ein Buddenbergplatz, die mit Fußgängern, Kaffees und vielleicht sogar kleinen Ständen gefüllt ist. Eine belebte Vikotriastra0e, eine belebte Kortumstraße, eine attraktiver Bongard-Boulevard!
Wo bleibt das Leben vorm Center?
In Marzahn sah ich die Promenade vor dem Eastgate-Center. Einen Brunnen gibt es da und die Läden des Eastgate reihen sich entlang dieser nach Urbanität schreienden Fußgängerzone. Nur zwei Dinge fehlten hier: Die Fußgänger und die Eingangstüren zu den Läden. Es herrschte dort kein rummelige Leben – im Gegensatz zum food court. Die Fotomontage zeigte es: keine zur Promenade hin geöffneten Läden, kaum Fußgänger, keine Café. Dafür Notausgänge. Klar die müssen sein, aber auch die Läden zeigten durch die Türen nur die Rückseiten ihrer Dekoration.
Die Fotomontage zu diesem Artikel gibt die Teile der Fußgängerzone wieder, die am Eastgate im 90-Grad-Winkel aufeinander treffen. Ebbe! Nur eine Momentaufnahme?
Ich las von einem neuen städteaulichen Projekt, das mit Fördergeldern angegangen werden soll, um nun endlich die Marzahner Promenade zu beleben. Das Eastgate gibt es seit 2005. Den Bushafen davor („Marzahner Promenade“) seit 2012. Wann kommt das Leben ins Zentrums von Marzahn?
Ich will nicht, dass Bochum so endet. Es ist zwar Oberzentrum, aber muss sich zwischen Dortmund und Essen behaupten. Essen scheint mir gerade einen Fehler gemacht zu haben. Die Nase vor hat Dortmund. Hier gibt es gerade die schönste Innenstadt mit urbanem Flair beim Shoppen.
Volker Steude
25. August 2012 at 17:15
Das Unbehagen teile ich, warum reden alle nur von einem Einkaufszentrum, für diesen Platz gibt es viele Nutzungsmöglichkeiten. Dabei kann Einkauf auch sein Platz finden. Was ist mit Wohnen‘? Bochum fehlen Einwohner. Im Gegensatz zu anderen Städten wohnen in der Bochum Innenstadt schon jetzt viele Menschen. Diese ist zum Wohnen durchaus attraktiv. Teilweise Grünfläche? Markthalle? Da gibt es viele Ansätze und Ideen. Die sollte man erstmal sammeln, Alternativen entwickeln, Bürger beteiligen, und dann entscheiden wie die Fläche genutzt werden soll.
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Hans-Jürgen Moder
30. Juni 2015 at 14:07
Guten Tag, Herr Schmidt,
wie es um die Kultur auf der Marzahner Promenade bestellt ist, können Sie auf meiner Website lesen (leider seit einem Unfall von mir nicht ganz aktuell). Kommentar beinahe überflüssig. Nachdem ich heute feststellen mußte, daß die Wasserspiele – eine tolle Plansche und der Magnet am Eastgate – die im Sommer bis in den frühen Abend täglich Hunderte Anwohner anzogen, auch versiegelt ist, raufe ich mir die Haare ob dieser Brunnenstürmerei.
Hier wird wie immer an der falschen Stelle gespart, um Großprojekte wie z.B. die IGA 2017 zu puschen. Wenn mich die Wut packt – und sie hat mich gepackt – stelle ich vielleicht in der nächsten BVV-Sitzung eine Bürgeranfrage. Aber die wird natürlich wie gewohnt bürokratisch erledigt.
Übrigens sind in meinem Bezirk alle seit der Wende gebauten kleineren Einkaufszentren so gut wie tot. Leerstand 70 bis 100 Prozent. In Marzahn sagut das Eastgate die Leute auf wie ein Staubsauger, im benachbarten Hellersdorf, das auch zum Großbezirk Marzahn-Hellersdorf gehört, sind das die Helle Mitte und das Spree-Center. Nichts und niemand hält diese Entwicklungen auf. Am allerwenigsten Politik und Politiker
Freundliche Grüße aus Berlin-Marzahn
Hans-Jürgen Moder