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Kultur

Wiedersehen mit Emscherkunst 2013

Begehbares Klo, between the Vaters

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EMSCHERKUNST.2010 war die große Installation von regelmäßig auch begehbaren Kunstobjekten im Emschertal zwischen Dortmund und Oberhausen. Die Federführung dafür lag bzw. liegt bei der AG Neues Emschertal, in der der Regionalverband Ruhr (RVR) und die Emschergenossenschaft (EG) seit ein paar Jahren kooperieren. Diese Kooperation ist keine Selbstverändlicheit. Über Jahrzehnte hat es sie nicht gegeben, obwohl beide diagonal gegenüber an der gleichen Kreuzung im Essener Südviertel liegen; beiden Sitzen gegenüber ist die AG Neues Emschertal angesiedelt. Das ist durchaus bildlich. Kümmert sich die EG im Rahmen des Emscherumbaus um wenige 100 Meter rechts und links des Flusses, so setzt der Regionalverband mit seinen Konzeptionen hinter dem Flussbereich an. So kann man das simplifiziert sehen.
Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers (CDU) hatte mehrfach angeregt, mehr aus diesem Streifen zu machen. Zuletzt steht noch immer die Vision einer zweiten Internationalen Bauausstellung EmscherPark (IBA II) im Raum.

Derweil war in der Kooperation das Projekt Emscherkunst auf der Emscher-Insel zwischen Herne und Bottrop realisiert worden. Die Insel bezeichnet das wenige Meter bis Kilometer große Gebiet, das zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal liegt. Es ist ein besonderes Gebiet, dass vom Strukturwandel, z. B. nicht mehr benötigte Kohlelagerflächen und verfüllte Hafenbecken, und der Situation, nur über Brückenbauwerke zugänglich zu sein, geprägt ist. Die Projekte der ESCHERKUNST tragen dazu bei, den Raum der Öffentlichkeit zu erschließen. Das schließt an das Projekt der Renaturierung der Emscher an und ähnelt dem Ziel der Gestaltung ehemaliger Bergehalden. Kein Wunder, dass auch eine Erschließung für den Freizeitverkehr mit dem Fahrrad vorgesehen ist.

Die Zuschauer haben das Projekt gut angenommen. Die Emschergenossenschaft hat einige Ausstellungsobjekte aufgekauft. Dazu gehören das begehbare Klo „Between The Waters“(siehe Foto), die Beobachtungsstation der Amateur-Ornithologen und das Objekt mit dem Titel „Warten auf den Fluss“ . Bei der Neuauflage EMSCHERKUNST 2013 wird es daher auch ein Wiedersehen geben. Manches Objekt wird vermutlich komplett neu errichtet werden müssen. Holz kommt mir als Baustoff nicht dauerhaft vor.

Angestrebt wird ein dreijähriger Rhythmus, also eine ruhrtypische Trienale. Die Neuauflage soll wieder getragen werden von der AG Neues Emschertal, also RVR und EG. Letztere werden sich fragen müssen, ob sie nur Finanziers sein wollen, oder auch gestalterisch eingreifen. Programmlich soll es, so einem mündlichen ergänzten Bericht beim RVR nach, auch Änderungen geben: Bürger und örtliche Künstler sollen stärker eingebunden werden.

Damit stellt sich Emscherkunst (2013) als erstes Kunstprojekt aus dem Kultuthauptstadtjahr dar, für das sich eine finanzierte Lösung nach dem Kulturhauptstadtjahr abzeichnet. Ich höre, dass die für die regionale Kulturarbeit beim RVR und beim Land vorgesehen Mittel auch dafür verwendet werden sollen. Dies sind die hauptsächlichen Ressourcen für Initiativen zur „Verstetigung der Kulturhauptstadt“, bei der, wie ich einem Artikel von Gerd Herholz auf den Ruhrbaronen entnehme, keine Klarheit herrscht.

Die Emscherkunst soll mit Besucherzentren im Nordsternpark (Gelsenkirchen), Dinslaken und Oberhausen (Brücke) diesmal bis zu Emschermündung am Rhein geführt werden. Der Radrundweg soll 43 km lang werden. Damit entsteht wieder ein großartiges, Stadtgrenzen überschreitendes Projekt mit großer Wirkung für die Region und Bevölkerung, dass im Sinne eines Strukturwandels alte Areale neu erschließt. Das Zusammnwirken verschiedener Akteure erweist sich hier als fruchtbar.

Die alte App der Emscherkunst.2010 fürs iPhone ist übrigens noch verfügbar, wie auch manche Objekte von Dauer sind, so zum Beispiel rehranre im Herner Meer. Diese Wassermarke haben wir am heutigen Sonntag im Rahmen eines Ausflugs mal aufgesucht. Toll.


Das Bild oben stammt vom Fotografen Roman Mensing und wurde mir freundlicherweise vom Projektbüro Emscherkunst zur Verfügung gestellt.

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