Das Eisenbahnmuseum in Bochum-Dahlhausen soll eine Stiftung werden (siehe Vorlage Stadt Bochum Nr. 20101786). Die Rechtsform dessen, was dort zu sehen ist, ist zunächst egal, aber dieser zunächst rechtliche Schritt steht am Anfang einer Entwicklungsperspektive. Aus dem Eisenbahnmuseum in Dahlhausen, einem Verein von Eisenbahnfreunden, soll am Horizont noch mehr ein richtiges Eienbahnmuseum werden, ein Deutsches Eisenbahnmuseum. Dafür braucht es neben einem museumspädagogischen Konzept, das die Geschichte des Transports im Allgemeinen und der Eisenbahn im Besonderen darstellen dürfte, ein paar materieller Zutaten: Ausstelllungsobjekte wie insbesondere Loks und Waggons, Grundstück(e) und Anlagen. Der Verein der Eisenbahnfreunde wird dies nicht alles leisten können, so den Kauf der Grundstücke in Bochum-Dahlhausen. Für öffentliche Investitionen muss gesichert sein, dass die Ausstellungsobjekte auch am Ausstellungsstandort bleiben.
Im Rat der Stadt Bochum, beim Regionalverband Ruhr (RVR) und sicher auch bei den Eisenbahnfreunden wird daher zurzeit über die Errichtung einer gemeinsamen Stiftung vorangetrieben. Einem alten Beschluss folgend will der RVR unter hoffentlicher Akquisition von staatlichen Fördermitteln die Grundstücke erwerben. Dies ist möglich geworden, da die Deutsche Bahn sich nun von den Grundstücken trennen will. Eine Tochtergesellschaft des RVR ist bereits Besitzerin der Ruhrtalbahnstrecke, die vom Eisenbahnmuseum bis nach Hagen führt.
Die Eisenbahnfreunde bringen die Ausstellungsobjekte in die Stiftung ein. So können sie unter dem neuen „Dach“ weiter arbeiten. Die Stadt Bochum bringt einen symbolischen Euro ein. Der RVR, zu dem die Stadt Bochum gehört. wird die Grundstücke einbringen. Am Ende soll die Stiftung die nötigen Mittel akquirieren (z.B. Städteerneuerungsprogramm), um den ausgedehnteren Museumsbetrieb zu ermöglichen und zu betreiben. Zumindest habe ich das alles so verstanden.
In einer Vorlage des RVR (Nr. 12/0176) wird neben Errichtung eines Parkplaktes und einer Gastronomie Folgendes aufgeführt:
Prioritär ist der Bau eines neuen Eingangsgebäudes im Osten des Geländes mit Information, Kasse, Garderobe, WC, Shop, Audioguides etc. geplant. Zudem sind eine Bibliothek, Vortrags- und Seminarräume, ein Aussichtspunkt, ein Prolog mit eindrücklicher Medienproduktion und eine Rundumprojektion mit ca. 20m²Projektionsfläche vorgesehen.
Dazu gab’s auch erste Pläne zu sehen.
Ausgehend von Beratungen beim RVR wird überlegt, noch ggf. weitere Aktivitäten des Regionalverbands im Bereich des Eisenbahntourismus zu bündeln. Ein regionale Vernetzung dieser Aktivitäten erscheint sinnvoll. Nicht nur ist der RVR mittelbar Eigentümer der Ruhrtalbahnstrecke, sondern hat auch Haltepunkte an weiteren Ankerpunkten der Route der Industriekultur errichtet, so auf Zeche und Kokerei Zollverein in Essen und im Landschaftspark Duisburg-Nord, einem ehemaligen Stahlwerk. Das Bild dieses Beitrags zeigt den Schienenbus zwischen den Stationen Zollverein und Kokerei Zollverein.
Die (teilweise ja schon realisierte) Vision besteht für mich in einem regelmäßigen nostalgischen Eisenbahnverkehr zwischen Ankerpunkten der Route der Industriekultur. Dies Netz soll die räumliche und geschichtliche Struktur des Raumes der Metropole Ruhr erlebbar machen. Dafür von mir: Glückauf! Und es gibt sogar schon Leute, die sowas realisieren wollen unter dem Namen RuhrTrain.
Hier ein Artikel von DerWesten: „Mit Volldampf in die Zukunft…“ (Michael Weeke, 19.07.2010)