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Ennepe-Ruhr-Kreis

Schulbesuch ukrainischer Kinder: Kommunales Integrationszentrum im EN-Kreis berät und vermittelt

Schulpflichtigen Kindern, die aus der Ukraine oder anderen Ländern in den Ennepe-Ruhr-Kreis kommen, helfen das Kommunale Integrationszentrum (KI) und die Schulaufsicht des Kreises, eine geeignete Schule zu finden. Allein in den vergangenen 3 Monaten wurden 309 Beratungsgespräche geführt. 168 Kinder sind bereits vermittelt, 140 davon aus der Ukraine.

Ukraineflüchtlinge
Ukraine-Flüchtlinge: Jobcenter EN wird Ansprechpartner

Schulpflichtigen Kindern, die aus der Ukraine oder anderen Ländern in den Ennepe-Ruhr-Kreis kommen, helfen das Kommunale Integrationszentrum (KI) und die Schulaufsicht des Kreises, eine geeignete Schule zu finden. Allein in den vergangenen 3 Monaten wurden 309 Beratungsgespräche geführt. 168 Kinder sind bereits vermittelt, 140 davon aus der Ukraine.

Birgit Antonius und Sara Khamsitthy sind als Lehrerinnen beim KI dafür zuständig, neu zugewanderte Kinder und Jugendliche zu beraten und ihnen einen Schulplatz zu vermitteln. Ihre Arbeit beginnt mit einem Namen, einem Geburtsdatum und einer Wohnadresse. „Mit diesen Daten melden die Stadtverwaltungen uns die zugezogenen Mädchen und Jungen“, erklärt Khamsitthy. 

Das KI nimmt dann Kontakt zu den Familien auf, in der Regel per Brief auf Deutsch und Ukrainisch beziehungsweise in der jeweiligen Landessprache. „Erst nach dieser schriftlichen Aufforderung muss die Familie tätig werden und uns kontaktieren, damit wir einen Beratungstermin vereinbaren können“, sagt Khamsitthy.

Sind keine Deutsch- oder Englischkenntnisse vorhanden, so organisiert das KI für das Beratungsgespräch einen ehrenamtlichen Dolmetscher aus dem eigenen Sprachmittler-Pool. In dem Pool engagieren sich derzeit auch zwei ukrainisch- und sechs russischsprachige Menschen. Die Gespräche laufen als Telefonkonferenz.

„Wir fragen unter anderem nach der bisherigen Schullaufbahn, ob das Kind mit dem lateinischen Alphabet vertraut ist und ob es einen besonderen Förderbedarf hat“, berichtet Khamsitthy. „Diese Informationen sind zusammen mit Alter und Adresse der Mädchen und Jungen die Basis, um die passende Schule zu finden.“

Bei Grundschulen folge die Vermittlung der Prämisse „kurze Beine, kurze Wege“, die Kinder sollen also nach Möglichkeit die nächstgelegene Grundschule besuchen. Bei weiterführenden Schulen stünden die anderen Kriterien im Vordergrund.

Wie groß die Aufnahmekapazitäten der einzelnen Schulen sind, wissen die KI-Mitarbeiterinnen dank der Schulaufsicht. Schulrätin Angelika Partner ist in engem  Austausch mit den Schulen und stellt dem KI regelmäßig aktuelle Listen zur Verfügung. „Dank dieser Zusammenarbeit können wir die neuen Schülerinnen und Schüler direkt einer Schule zuweisen“, erklärt Khamsitthy. Parallel dazu wird wiederum die Familie über den Schulplatz informiert und um Anmeldung des Kindes gebeten.

„Sowohl für die Familien als auch für die Schulen ist das der einfachste Weg“, ist KI-Leiterin Lale Arslanbenzer überzeugt. „Die Familien haben in uns nur einen Ansprechpartner und müssen nicht mit verschiedenen Schulen in Kontakt treten. Und den Schulen bleibt viel Arbeit erspart, auch unnötige, wie beispielsweise durch Doppelanmeldungen.“

Im Moment schaffen es die beiden Mitarbeiterinnen mit Unterstützung durch zwei weitere Lehrkräfte, alle Beratungen und Vermittlungen zügig abzuarbeiten. Für die Familien entstehen keine langen Wartezeiten. Sollte sich das wegen steigender Flüchtlingszahlen ändern, so würde Arslanbenzer den Lehrerinnen weitere Kollegen zur Seite stellen. „Die Schulplatzvermittlung hat große Priorität. Es ist uns wichtig, den Kindern sehr zeitnah einen Schulbesuch zu ermöglichen.“

Das war dem KI – in enger Zusammenarbeit mit den Stadtverwaltungen, der Schulaufsicht und den Schulen – auch 2015 schon gelungen. Im Februar, mitten während der großen Fluchtzuwanderung, hatte das KI die kreisweite Schulplatzvermittlung für zugezogene Kinder übernommen. Binnen eines Jahres berieten die Mitarbeiterinnen 1.152 Familien und sorgten dafür, dass ihre Kinder einen Schulplatz bekamen.

Und mit der Vermittlung endet die Aufgabe des KI bei der schulischen Integration der geflüchteten und zugewanderten Kinder noch nicht. „Wir unterstützen die aufnehmenden Schulen mit regelmäßigen Fortbildungen und Austauschmöglichkeiten für die Lehrkräfte und mit Fördermaterial für die Seiteneinsteiger“, sagt Arlanbenzer.

Ebenso kümmert sich das KI um Förderangebote für die Kinder, wie zum Beispiel die „Extra-Zeit zum Lernen“ des Landes. Die Mitarbeiterinnen fragen bei allen Schulen im Kreisgebiet den Bedarf ab, beantragen die Förderung und engagieren die Lehrkräfte. So sind im vergangenen Jahr 23 Lerngruppen zustandegekommen. Derzeit läuft die Abfrage für die Sommerferien. „Wir rechnen mit einer großen Nachfrage. Gerade für neu hierher geflüchtete oder zugewanderte Kinder kann das Programm eine gute Chance bieten, schnell Anschluss zu finden“, sagt Arslanbenzer.

Stichwort Sprachmittler-Pool

2016 hat das Kommunale Integrationszentrum des Ennepe-Ruhr-Kreises den Laien-Sprachmittlerpool ins Leben gerufen. Ehrenamtliche, die neben Deutsch noch eine weitere Sprache fließend beherrschen, unterstützen Gespräche zwischen Menschen mit Einwanderungsgeschichte und öffentlichen Institutionen wie Sozialämtern, dem Jobcenter und Bildungseinrichtungen.

Derzeit sind rund 80 Sprachmittler im Pool aktiv, weitere sind willkommen. Vor allem ukrainisch- und russischsprachige Menschen werden gesucht. Ansprechpartner beim KI sind Irina Schumach und Anna Teresonok, Tel.: 02336/4448 183 und 02336/4448 181, Email: ki@en-kreis.de.

Quelle: Pressestelle des Ennepe-Ruhr-Kreises

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