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„Schaufenster Stadtgeschichte“: Drei Flugblätter zum Ostermarsch in Bochum 1967

Das „Schaufenster Stadtgeschichte“ präsentiert einmal im Monat ein besonderes Dokument oder Objekt aus den Beständen des Stadtarchivs – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte. Auf diese Weise werden nicht nur historische Ereignisse oder Persönlichkeiten vorgestellt.

Ostermarsch
Flugblatt des Ostermarsches in Bochum 1967

Das „Schaufenster Stadtgeschichte“ präsentiert einmal im Monat ein besonderes Dokument oder Objekt aus den Beständen des Stadtarchivs – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte. Auf diese Weise werden nicht nur historische Ereignisse oder Persönlichkeiten vorgestellt. Das „Schaufenster Stadtgeschichte“ gewährt auch einen Einblick in die bunte Vielfalt der historischen Zeugnisse, die zum kulturellen Erbe Bochums gehören und die im Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte verwahrt werden.

Im April geht es um drei Flugblätter zum Ostermarsch in Bochum 1967 (Interessierte können sie auch im Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte, Wittener Straße 47, besichtigen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter http://www.bochum.de/stadtarchiv).

„Auch in diesem Jahr ist es notwendig, Ostern auf die Straße zu gehen“, heißt es in einem Flugblatt der Kampagne für Abrüstung, Ortsausschuss Bochum 1967. Der bundesweite Protest richtete sich unter anderem gegen die atomare Bewaffnung und den Krieg in Vietnam. An den Ostertagen zogen die Menschen von Duisburg über Oberhausen, Essen, Gelsenkirchen, Wattenscheid und Bochum nach Dortmund. Den kulturellen Höhepunkt bildete das am Ostersonntag veranstaltete künstlerisch hochkarätig besetzte Musikkonzert in der Ruhrlandhalle Bochum.

Die in Deutschland seit langem unter dem Namen „Ostermärsche“ stattfindenden Protestaktionen der Friedensbewegung gehen in ihren Ursprüngen auf die britischen Atomwaffengegner in den 1950er Jahren zurück. Seit 1961 beteiligten sich immer mehr Menschen an den Demonstrationen über die Osterfeiertage, um für ein Ende der atomaren Bewaffnung und des nuklearen Wettrüstens in Zeiten des „Kalten Kriegs“ zu demonstrieren. Am ersten Ostermarsch von Herne nach Bochum am Ostersonntag 1961 nahmen bereits etwa 680 Menschen aus mehreren Ruhrgebietsstädten teil. Die zentrale Aussage des Aufrufs damals lautete: „Ein Atomkrieg bedroht das Leben der gesamten Menschheit.“ Während es in den 1970er Jahren etwas ruhiger um die Protestform geworden war, erlebten die Ostermärsche ihren zweiten Aufschwung von 1979 bis 1990 in der Bewegung gegen die Neutronenbombe und den NATO-Doppelbeschluss. Mit der Schlagzeile der WAZ Wattenscheid „Massen drängten den Oster-Verkehr in Seitenstraßen ab“ verwies der Autor auf die überaus hohe Beteiligung von 20 000 Demonstrantinnen und Demonstranten in Bochum am Ostermarsch 1982.

Wie notwendig es ist, Ostern auf die Straße zu gehen und für Frieden und Abrüstung zu demonstrieren, ist keine historisch vergangene Idee, wie die aktuelle Nachrichtenlage zeigt. Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene atomare Bedrohungslage bilden für viele Menschen den zentralen Anlass, um beim Ostermarsch Rhein-Ruhr 2022 dabei zu sein.

Quelle und Bildrechte: Pressestelle der Stadt Bochum

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