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Bochum

Kunstmuseum Bochum erweitert Sammlung – Inge Baeckers Erbe und Dauerleihgabe amerikanischer Malerei

Der große Ausstellungsraum, der den Eingangsbereich des Kunstmuseum Bochums flankiert, wird zum temporären offenen Depot, in dem wir die testamentarisch verfügte Schenkung der 1943 in Bochum geborenen Galeristin Inge Baecker erfassen und inventarisieren.

Der große Ausstellungsraum, der den Eingangsbereich des Kunstmuseum Bochums flankiert, wird zum temporären offenen Depot, in dem die testamentarisch verfügte Schenkung der 1943 in Bochum geborenen Galeristin Inge Baecker erfasst und inventarisiert wird.

Vita Inge Baecker

Im Jahre 1970 gründete Inge Baecker in Bochum eine Galerie für Avantgarde-Kunst, die sie mit großem Engagement und Sachverstand leitete. Vorher hatte sie für die Sammlerin Ingvild Otto (heute Ingvild Goetz) gearbeitet. Für Ottos neu gegründeten Grafikverlag edition art in progress nahm Baecker mit verschiedenen Künstlern Kontakt auf, unter anderem mit Wolf Vostell, der von diesem Zeitpunkt an ein enger Gefährte der Galeristin wurde. Nachdem sie erste Ausstellungen in ihrer Wohnung veranstaltet hatte, eröffnete sie 1970 auf dem Anwesen ihrer Mutter in einer umgebauten Tiefgarage ihre erste eigene Galerie mit einer Vostell- Ausstellung.

Später zog sie in eine Wohnung gegenüber vom Kunstmuseum um, wo sie viele wichtige Fluxus-Künstler:innen der Zeit vertrat, wie z.B. KP Brehmer, Al Hansen, Allan Kaprow, Alison Knowles, George Maciunas, Takako Saito, Nam June Paik, Ulrike Rosenbach, HA Schult und andere. Außerdem wurden Werke von John Cage, Mauricio Kagel und Karlheinz Stockhausen in der Galerie aufgeführt.

1972 veranstaltete Baecker im Einkaufszentrum Ruhrpark die Bochumer Kunstwochen, die bis 1979 sechsmal stattfanden. Auch organisierte sie 1975 die Ausstellung „Sehen um zu hören. Objekte und Konzerte zu visueller Musik der sechziger Jahre“ (Städtische Kunsthalle Düsseldorf). 1983 siedelte Inge Baecker mit ihrer Galerie nach Köln über. Wolf Vostells einbetonierte Verkaufstheke „Olympia-Hymne“, das „TV-Cello“ von Nam June Paik und Mauricio Kagels „Beethovenzimmer“, sowie verschiedene Werke von Allan Kaprow und Milan Knížak – alle Teil der Sammlung des Kunstmuseums – zeigen Baeckers Pioniergeist. Im Jahr 2012 organisierte das Museum die Ausstellung „Inge Baecker Bochum – Fluxus Ruhrgebiet“, wobei anhand ausgewählter Exponate die zwölf Jahre der Galerie in Bochum nachgezeichnet wurden.

Im Sommer 2021 ist die Galeristin in Bad Münstereifel, wohin sie 2007 mit ihrer Galerie gezogen war, gestorben. Die Verbundenheit mit der Stadt Bochum war für Baecker Motivation, ihre Sammlung testamentarisch dem Bochumer Kunstinstitut zu übereignen. In den nächsten drei Monaten bearbeiten wir den umfangreichen Nachlass Inge Baeckers für seine zukünftige Aufnahme in die Bochumer Kunstsammlung.

Dauerleihgabe amerikanischer Kunst

Darüber hinaus wird der Bestand des Kunstmuseums Bochum dank einer Dauerleihgabe aus privaten Beständen um fünfzehn Werken amerikanischer Kunst der 1960er bis 2010er Jahre erweitert. Darunter vertretene Künstler sind unter anderem Mary Heilmann, Charles Hinman, Ron Gorchov, Sam Francis, Kenneth Noland, Theodoros Stamos, Frank Stella und Harriet Korman. Diese Arbeiten sind eine wichtige Ergänzung der Sammlung des Museums, das sich in den letzten sechzig Jahren hauptsächlich auf Kunst und Künstler aus Europa konzentriert hat.
Abgesehen von einem monumentalen Werk von Frank Stella und dem berühmten „Terminal“ von Richard Serra sind nur wenige bedeutendeKünstler aus den Vereinigten Staaten in der Sammlung vertreten. Es handelt sich hauptsächlich um Malereien, die auch als Bildobjekte beschrieben werden können, ohne Rahmen und ohne perspektivische Tiefe, mit einer großen visuellen Direktheit. Diese Dauerleihgaben, in denen die Entwicklung der Nachkriegsmalerei sichtbar wird, bilden ein schönes Pendant zur Sammlung und geben dem Museumsteam die Möglichkeit, andere malerische Perspektiven im Museum zu zeigen.

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