„Die IT-Abteilung der Stadtverwaltung beklagt in zwei aktuellen Mitarbeiter-Rundschreiben, dass Hacker über eine Phishing-Attacke an städtische Daten gekommen sind. Von einem Abfluss von Daten ist die Rede“, berichtet Kai Reese von der Gruppe ‘Die Stadtgestalter‘. „Von 400 Mitarbeitern, die eine leicht getarnte E-Mail von Hackern erhalten haben, hätten mehrere Mitarbeitende unbedarft auf die Links mit Schadsoftware geklickt und so leichtsinnig ein Einfallstor geöffnet. Das ist peinlich für eine Stadt, die sich Digitalisierung als Kernkompetenz auf die Fahnen schreibt“, so das Mitglied im städtischen Digitalisierungsausschuss weiter.
„Bei einer Phishing-Attacke versucht ein Hacker eine E-Mail so zu tarnen, dass diese auf dem ersten Blick nach einem vertrauenswürdigen Absender aussieht. Bei der Mail um die es geht, wäre laut eigenen Angaben der IT-Abteilung aber leicht erkennbar gewesen, dass es sich nicht um einen Stadt-Absender handelte“, so Kai Reese weiter. Dennoch hätten einige Mitarbeiter den Link aktiviert.
Täglich 10.000 Angriffsversuche auf die Computersysteme der Stadtverwaltung
Auf Nachfrage von Ruhr.Today teilte die Pressestelle der Stadt mit, dass der Angriff eine ““Lapalie“ gewesen sei.. Daten von Bürgern seien laut Stadtsprecher Peter van Dyk nicht betroffen gewesen. Die Sicherheitsvorkehrungen nach Aktivierung der Schadsoftware hätten gegriffen. Zur Sicherheit müssten am Mittwoch, einen Tag nach der Phishing-Email an mehr als 400 Beschäftigte, alle Nutzer von Windows-Systemen ihre Passwörter wechseln. Auf die IT-Infrastruktur der Stadtverwaltung erfolgen täglich etwa 10.000, die aber nicht erfolgreich wären.
„Nachdem die IT-Abteilung Kenntnis von dem Leck erhalten hat, habe man dort zwar schnell reagiert. Von einer Sperrung des Links im städtischen Netz und einer veranlassten Sperrung beim Provider ist die Rede. Auch wurden sämtliche Passwörter der Mitarbeiter zurückgesetzt“, bestätigt auch Kai Reese die Gegenmaßnahmen. Die Stadtgestalter wollen den Vorfall im Rahmen einer Anfrage an die Verwaltung aufarbeiten.
Quellen: Die Stadtgestalter, Pressestelle Stadt Bochum