Am kommenden Sonntag wird die Regisseurin und Künstlerin Ute Adamczewski mit einem Festakt im Schauspielhaus Bochum Preis für ihren Film „Zustand und Gelände“ mit dem Peter-Weiss- ausgezeichnet. Der Film ist am 24.04.2022 um 17.00 Uhr im Kino Endstation im Bahnhof Langendreer zu sehen.
Die Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Tourismus, Barbara Jessel, ebenfalls Mitglied der Jury erklärt dazu: „Mit ihrem Gesamtwerk schafft Ute Adamczewski in beeindruckender Weise eine Aktualisierung des aufklärerischen und antifaschistischen Lebenswerks von Peter Weiss. Ich freue mich daher über die Entscheidung der Jury, die mit der Preisvergabe Adamczewski als Regisseurin ehrt und sie zeitgleich als noch nicht etablierte Künstlerin fördert. In ihrem Film „Zustand und Gelände“ fließen Vergangenheit und Gegenwart ineinander. Er zeigt Gebäude, in denen ab 1933 die ersten „wilden“ Konzentrationslager entstanden und vor allem politische Gefangene inhaftiert wurden. Teilweise handelte es sich um Bauten, in denen zuvor Organisationen tätig waren, die von der nationalsozialistischen Diktatur verboten wurden. In einer bildlichen Verbindung zu den mündlich vorgetragenen Briefen und Verordnungen erzeugt Ute Adamczewski eine gespenstische und fesselnde Spannung. „Zustand und Gelände“ wird zu einer Warnung an die Gegenwart und ist damit hochaktuell; der Film erinnert an Formen der Entmenschlichung, von denen auch unsere heutige demokratische Gesellschaft bedroht ist. Mit der Ehrung von Ute Adamczewski zeigt Bochum wieder einmal Farbe – kein Platz für Feinde der Demokratie, kein Platz für Nazis!“
Der Peter-Weiss-Preis wird von der Stadt Bochum seit 1990 im Zweijahresrhythmus in den Sparten Theater, Literatur, Film oder Bildende Kunst an Kulturschaffende verliehen, die ihre Arbeit im Sinne eines humanistischen Engagements fortführen, für welches das Gesamtwerk von Peter Weiss beispielhaft steht. Der Preis ist mit 15.000€ dotiert.
Quelle: Pressemitteilung der Grünen-Fraktion im Rat der Stadt Bochum