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Extrawurst – Eine Dramödie von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob, zu sehen am 13.4. im Kurhaus in Hamm

Eigentlich ist es nur eine Formsache. Die Mitgliederversammlung des Tennisclubs einer deutschen Kleinstadt soll über die Anschaffung eines neuen Grills für die Vereinsfeiern abstimmen. Normalerweise kein großes Problem – gäbe es da nicht den Vorschlag, auch einen eigenen Grill für das einzige türkische Mitglied des Clubs zu finanzieren.

Dramödie "Extrawurst"
Extrawurst - (c) Dietrich Dettmann

Eigentlich ist es nur eine Formsache. Die Mitgliederversammlung des Tennisclubs einer deutschen Kleinstadt soll über die Anschaffung eines neuen Grills für die Vereinsfeiern abstimmen. Normalerweise kein großes Problem – gäbe es da nicht den Vorschlag, auch einen eigenen Grill für das einzige türkische Mitglied des Clubs zu finanzieren. Denn gläubige Muslime dürfen ihre Grillwürste ja bekanntlich nicht auf einen Rost mit Schweinefleisch legen. Eine gut gemeinte Idee, die aber immense Diskussionen auslöst und den eigentlich friedlichen Verein vor eine Zerreißprobe stellt. Denn: Wie viele Rechte muss eine Mehrheit einer Minderheit einräumen? Muss man Religionen tolerieren, wenn man sie ablehnt? Gibt es auch am Grill eine deutsche Leitkultur? Und sind eigentlich auch Vegetarier eine Glaubensgemeinschaft?

Immer tiefer schraubt sich der kleine Konflikt um den Grill in die Beziehungen der Mitglieder. Ebenso respektlos wie komisch stoßen Atheisten und Gläubige, Deutsche und Türken, „Gutmenschen“ und Hardliner frontal aufeinander. Und allen wird klar: Es geht um mehr als nur einen Grill: Es geht darum, wie wir zusammenleben. Zumal die Grenzen zwischen „rechts und links“, „tolerant und intolerant“, „religiös und ungläubig“ durchaus fließender sind, als man denkt.

Die Zuschauer sind als Vereinsmitglieder direkter Teil des Geschehens und erleben am Mittwoch, 13. April, um 19:30 Uhr im Kurhaus hautnah mit, wie sich eine Gesellschaft komplett zerlegen kann. Und das in einer schnellen, hochpointierten und sehr aktuellen Komödie, die Regisseur Frank Matthus kurzweilig in Szene setzt. Eine schonungslose Gesellschaftskritik, mit sich immer schärfer zuspitzenden Dialogen, in der sich die verschiedensten Humor-Tonalitäten wiederfinden. Weit mehr als ein satirisches Feuerwerk – ein guter Indikator der vorherrschenden Diskussionskultur.

Als charismatisch-souveräner Vereinsvorsitzender glänzt Schauspieler Gerd Silberbauer, den meisten Fernsehzuschauern als Chef der SOKO München bekannt.

Das Autoren-Team Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob, Urheber der mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Kult-Serie „Stromberg“, hat ein Slapstick-Feuerwerk mit ernstem Unterton geschaffen.

Im Kurhaus herrscht Maskenpflicht.

Karten für die „Dramödie“ gibt es beim Kulturbüro der Stadt Hamm, den bekannten Vorverkaufsstellen und online unter kultur.hamm.de.

Quelle und Bildrechte: Kulturbüro Stadt Hamm; (c) Dietrich Dettmann

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