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Bochum

Renaturierung der Bachläufe in Wattenscheid-Westenfeld

Bagger
Bagger für Erdarbeiten

Auf den Felder in Wattenscheid-Westenfeld erfolgen derzeit großräumige Erdarbeiten. Die Grundstücke hinter den Häusereihen der Straßen Westenfelder Straße, Wattenscheider Hellweg und Berliner Straße sind in den letzten Jahren neu sortiert worden. Über 10 Jahren erstreckten sich Planungen und Vorarbeiten um Gewässer am Oberlauf des Wattenscheider Bachs zu renaturieren: den Wattenscheider Bach selber, die Asche, den Sevinghauser Bach, Abfluss vom Helfsbach und einige Gräben. Wasser, dass bisher in Kanälen verschwand wird auf einer Länge von mehr als einem Kilometer wieder offen fließen.

Die Arbeiten der Stadt Bochum schließen an die Arbeiten der Emscher Genossenschaft an, die den Wattenscheider Bach im Rahmen des Emscher Umbaus (emscher:zukunft) bis zum Standort der ehemaligen Westenfelder Mühle wieder umgebaut hat. Dafür waren im Bereich der Ridderstraße und Bahnhofstraße Rohre verpresst worden. Zwischen Wilhelm-Leithe-Weg und der Straße ‚Am Mühlenteich‘ gegenüber der heutigen Tagesklinik, wo die Mühlsteine draußen zu sehen sind, plätschert es wieder. Jetzt geht es auf dem Acker weiter, wo einst der Mühlteich lag. Dieser liegt erkennbar tiefer als die vorbeiführende Westenfelder Straße.

neue Bachläufe in Westenfeld

Neue, wieder offen gelegte Bachläufe in Westenfeld ((c) OpenStreetMap-Mitwirkende)

10 Jahre alte Pläne

Im Jahr 2007 haben sich die Gremien der Stadt Bochum, u. a. die Bezirksvertretung Wattenscheid, mit den Baumaßnahmen befasst, die 2016 in Westenfeld zum Abschluss kommen. Und die Planungsarbeiten sind noch älter. Einige Karten zeigen die rund 15 Jahr alte Siedlung an der Isenbrockstraße noch nicht. Im Grundlagenbeschluss wird die Rücknahme der einstigen Verrohrung der Bachläufe angeführt:

Bachlauf in Westenfeld

Neues Bett des Wattenscheider Bachs vor der Siedlung Isenbrockstraße („Leicherhausen“)

Im Planungsgebiet wurde vor Jahrzehnten der Wattenscheider Bach verrohrt und bis heute zur Ableitung von Mischwasser und unverschmutztem Regen- und Oberflächenwasser genutzt. Es ist vorgesehen, den Mischwasser führenden Wattenscheider Bach zwischen der Berliner Straße und der Westenfelder Straße naturnah umzugestalten und ökologisch aufzuwerten. Hierfür ist es erforderlich, das anfallende Abwasser aus dem Gewässer herauszunehmen und es durch einen parallel zum Gewässer verlaufenden Kanal abzuleiten bzw. einen neuen offenen Gewässerverlauf zu schaffen.

In diesem Zusammenhang müssen auch die zufließenden Nebengewässer Helfsbach und Asche sowie die Gräben Westseifen, Herrenacker und Westenfelder Straße entflochten und an den Wattenscheider Bach angebunden werden. (Drs. 20070845, 29.03.2007)

Die Karte zeigt auch, dass weitere vollkommen verrohrte Bäche und Gräben zumindest in Teilstücken wieder offengelegt werden, zum Beispiel der Graben Westseifen – auch eine Geländebezeichnung – der entlang des Höntroper Friedhofs gen Wattenscheider Hellweg verläuft. Der Helfsbach von jenseits der Berliner Straße wird über ein Rohr durch die Kleingartenanlage ‚Fröhliche Morgensonne‘ zum Regenrückhaltebecken an der Burgstraße abgeleitet.

Bachbett wird geformt

Bachbett wird geformt

Es sind der Neubau eines Regenüberlaufs in der Burgstraße, der Neubau eines Regenklärbeckens im Sevinghauser Weg sowie die Umgestaltung des vorhandenen Regenrückhaltebeckens im Kreuzungsbereich Berliner Straße / Burgstraße vorgesehen. Weiterhin wird im Zuge der ökologischen Verbesserung der Wattenscheider Bach offengelegt und der Helfsbach umverlegt. Im Bereich von Straßenunterquerungen sind Gewässerverrohrungen vorgesehen. Zur ökologischen Umgestaltung und Anbindung des verrohrten Gewässers „Westseifen“ sind auf dem Friedhof Höntrop Kanalumbauten sowie eine Schmutzwasserhebeanlage in Richtung „Wilkenkamp“ geplant. (Drs. 20111244, 17.05.2011)

Für Spaziergänger wird der Weg durch die Westenfelder Äcker – über den Kamp und den Herrenacker – durch eine abwechslungsreiche Landschaft führen. Mit dem Trampfelpfad zwischen ‚Am Mühlenteich‘ und ‚Auf’m Kamp‘ ist es dann jedoch vorbei.

Weitere Drucksache:
Drs. 20091003

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