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Bochum

Zu hoch! Krankenstand in der Stadtverwaltung Bochum

Skelett bzw. Schädel
Modells eines Skletts, HSG Bochum

Der Krankenstand bei den etwas mehr als 5.000 Beschäftigten im Bochumer Rathaus beträgt 11,8 %. Anders ausgedrückt: Tagtäglich kommen mehr als 500 Mitarbeiter nicht zu arbeiten, weil sie kurzfristig oder dauerhaft krank gemeldet sind. In anderen Verwaltungen sind es weniger als die Hälfte oder sogar ein Drittel dieser Zahl. In Bochum gibt es jetzt eine Debatte darüber, nachdem CDU-Kommunalpolitiker Roland Mitschke öffentlich auf den Missstand hingewiesen hat. Dabei stehen sich CDU, Personalrat der Stadtwerke sowie die Gewerkschaften komba und ver.di gegenüber.

Und die Kontroverse geht darüber, was denn die Ursache ist. Eine „fehlende Leistungsbereitschaft“ wird vom Personalrat abgelehnt. Es läge nicht an den Mitarbeitern. Die Gewerkschaften verweisen auf Missstände in der Verwaltung. „Verdi aht recht“, so CDU-Fraktionsvorsitzender Christian Haardt, „wenn die Gewerkschaft feststellt, das es massive Versäumnisse bei der Personal- und Ausbildungspolitik gibt.“

Die CDU verweist auf ihre Forderung nach einem Personalentwicklungskonzept für die Verwaltung, die sie seit Jahren im Rat erhebt. Protagonist Roland Mitschke weist auf die Verantwortung des Oberbürgermeisters Thomas Eiskirch (SPD) als Leiter der Verwaltung hin: „Nach allen Erfahrungen und Untersuchungen, die es zum Krankenstand gibt, spricht viel dafür, dass eine schlechte Grundstimmung, ein schlechtes Betriebsklima und schlechte Personalführung mitursächlich für den hohen Krankenstand sind.“ In diesem Sinne versteht die CDU auch den Hinweis des Personalrates auf eine „desolate Personalführung“.

Krankenstand: Inhaltsleere Information an den Rat

Personaldezernent Sebastian Kopietz (SPD) erläuterte dem Stadtrat in seiner Sitzung am 25. Mai 2016 die Ursachen, die „vielfältig und vielschichtig“ seien. Nach einer Einführung zu allgmeinen Leitlinien des Gesundheitsmanagements bei der Stadt Bochum erläuterte Kopietz das Ziel, u. a. wolle er erreichen „gemeinsam mit Nachdruck mit allen Beteiligten“ zu erreichen, dass jeder morgens gerne zu arbeiten. Der Vortrag war bemerkenswert inhaltsleer. Zur Debatte hat er nichts beigetragen. Die Stadtverwaltung beginnt offensichtlich erst damit, dass jetzt extern identifizierte Problem anzugehen.

Übrigens wurde auch in der Essener Stadtverwaltung über einen hohen Krankenstand gestöhnt. Im Jahr 2014 betrug er 7,6 %. Das ist mehr als der Bundesdurchschnitt, aber deutlich weniger als in Bochum. (Quelle: WAZ Essen, 26.07.2015)


CDU-Ratsfraktion Bochum: „Täglich fehlen mehr als 500 Mitarbeiter im Rathaus – Personalführung verantwortlich für hohen Krankenstand“ (25.05.2016)

CDU-Ratsfraktion Bochum: Überdurchschnittlicher Krankenstand bei der Stadt Bochum (Pressemitteilung, 18.05.2016)

WAZ Bochum: „Jeder zehnte Mitarbeiter der Stadtverwaltung feiert krank“ (21.05.2016)

WAZ Bochum: „Facebook-Ärger – Bochumer Personalratschef stänkert auf Facebook gegen Politiker“ (23.05.2016)

WAZ Bochum: „Krankenstand: Verdi ergreift Partei für Verwaltungsmitarbeiter“ (25.05.2016)

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