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Politik

Bergbaunachfolge: Aus Halden werden Deponien

Halde Scholven mit Kraftwerk

Wenn 2018 der Steinkohlebergbau in Deutschland und im Ruhrgebiet endet, dann gibt es kein Material mehr, um die heute Landschaftsbauwerke genannten Berghalden so zuende zu schütten, wie sie geplant sind. Seit langem ist schon die Idee im Raum, Bergehalden als Deponien für Abfälle weiterzunutzen. Ein weiteres Nutzungskonzept neben Standort für Windenergieräder und Erholungsflächen nimmt jetzt Form an. Die Ruhrkohle Montan Immobilien GmbH und die dem Regionalverband Ruhr (RVR) gehörende Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH gründen gerade ein joint benture, das das Vorhaben im Namen trägt: „Deopnie Auf Halden“, oder: DAH1.

Kraftwerk und Halden. Bald Deponien?

Schüttung auf der Halde Hoheward, im Hintrgrund: Halde und Kraftwerk Scholven

Die beiden Partner scheinen wie gemacht für derartigt Projekte. Die RAG Montanimmobilien bringt Wissen um die Nachfolgenutzung montan-industriell vorgenutzter Gelände mit. Insbesondere ist sie Eigentümerin entsprechender Grundstücke und noch nicht renaturierter Landschaftsbauwerke. Die AGR ist ein Unternehmen im öffentlichen Besitz des Regionalverbands Ruhr, der von der RAG bereits Halden (insgesamt 36 Halden) übernommen hat, um sie den Bürgern der Region als Erholungsflächen nutzbar zu machen. Zudem betreibt die AGR selber Deponien in der Region und betreut ehemaligen Deponien in der Stilllegungsphase, die sich an die Nutzung anschließt. Und die AGR hat selber Bedarf an Deponien der Klasse 1 (vgl. Wikipedia zu Deponieklassen), denn sie betreibt die Müllverbrennungsanalge RZR am Standort Emscherbruch. Hier gibt laut Mitteilung der Verwaltung des Regionalverbands derzeit erheblichen Bedarf in Nordrhein-Westfalen.

Umweltvorteile: Keine zusätzlichen Flächen und Verkehrswege

Müllverbrennungsanlage im Emscherbruch

Müllverbrennungsanlage im Emscherbruch, Herten: Rohstoff-Rückgewinnungszentrum Ruhr (RZR)

Der Vorteil auch für die Umwelt liegt auf der Hand: Anstatt auf Flächen im Außenbereich, also ‚auf der grünen Wiese‘, neue Deponien anzukippen, werden existierende Halden erweitert. Auch Straßen zu und auf den Halden bzw. Deponien müssen nicht neu errichtet, weiterer Boden muss nicht versiegelt werden. Zudem bestünde der Vorteil, „die auf den Flächen bereits erfolgten bergbaulichen Vornutzungen sicher, umweltverträglich,
landschaftspflegerisch hochwertig und wirtschaftlich abschließen zu können.“
(vgl. RVR-Drs. 13/0414) Die Landschaftsbauwerke könnten zuende gebaut und zuende finanziert werden.

Erster Standort zur Umnutzung in Duisburg-Baerl?

Das Vorhaben wird derzeit im Innenministerium des Landes geprüft. Eine Entscheidung über die Bildung der DAH1 GmbH soll in der Verbandsversammlung des RVR am 11. März 2016 fallen, der dann die Hälfte der Gesellschaft von der RAG kaufen würde. Konkrete Halden für die Umnutzung als Deponie werden nicht genannt, die dann etwa 40 Jahre lang als Deponie im Betrieb und dann in der anschließenden Stilllegungsphase überwacht werden müssten. Die Drucksache weist die RVR-Verwaltung die beratenden Gremien schon auf die Bergehalde Lohmannsheide in Dusiburg-Baerl hin.

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