Die moslemische DITIB-Gemeinde an der Ümminger Straße in Langendreer-West hat in den letzten 1 1/2 Jahren großes vollbracht. Am letzten Wochenende – 1. bis 3. Mai 2015 – feierte sie Kermes. Mit geschätzten 10.000 Besuchern trotz Regens an einigen Tagen gilt das moslemische Gemeindefest als mehr als gelungen. Viele Bürger aus dem Stadtteil, die nicht moslemischen Glauben waren, fanden sich darunter. Gratulation auch dafür.
Mit viel Engagement wurden die Gebäude entlang der Bahnstrecke Bochum-Dortmund im letzten Jahr renoviert. Wo verußte Fensteröffnungen bisher wenig einladend wirkten, befinden sich jetzt moderne Fenster und dahinter entsteht ein Gemeindezentrum mit Gebets-, Aufenthalts- und Unterrichtsräumen. Die nach Geschlechtern getrennten Gebetsräume sind bereits fertig und prächtig mit orientalischen Ornamenten ausgeschmückt.
Die vierte DITIB-Gemeinde deckt einen Bedarf der weit überwiegend türkischstämmigen Moslems in den Stadtteilen Bochum-Langendreer, -Werne und -Laer. Bisher nutzten viele die DITIB-Gemeinde an der Schmidtstraße in Bochum-Zentrum. Der Trägerverein hat sich im letzten Jahr mehr als verdoppelt. Inzwischen gehören im 350 Mitglieder an.
Buden vom Bochumer Weihnachtsmarkt
Das große Gelände entlang der Bahnstrecke wurde zum Teil an das Unternehmen Pohlschmidt vermietet. Es lagert hier die vom Bochumer Weihnachtsmarkt bekannten Buden. An einigen finden sich der aus Anatolien stammenden St. Nikolaus angebracht. Die Holzhütten werden auch für den Kermes genutzt. Dieser umfasst neben Speisen auch einen kleinen Markt, Flohmarkt und ein buntes Programm auf der Bühne.
Anlässlich des Kermes wurden Gästen auch eine sehr gelungene medial Präsentation über DITIB, die neue Moschee-Gemeinde im Bochumer Osten und die Bauarbeiten gezeigt. Dieser war zum Beispiel zu entnehmen, dass 70 % der Moslems in Deutschland in den inzwischen 900 DITIB-Vereinen organisiert sind. Diese wollen sich als überparteilich und unabhängig verstanden wissen. Zukünftig sollen in den Schulungsräumen auch Integrations- und Deutschkurse angeboten werden. Immer noch würden insbesondere einige Frauen zuwenige Deutsch sprechen.
Ein Rückblick auf die Planungen finden sich in diesem Artikel der WAZ: DITIB plant offene Begegnungsstätte (07.07.2013)