Die Bezirksregierung Düsseldorf plant den Umbau des Winzer Ruhrbogens. Die Ruhr bei Hattingen so entsprechend den Vorstellungen der Landesregierung „reanturiert“ werden. Genau dagegen erhebt sich lauter Protest auch von Naturschützern – aber auch von Wassersportlern. Viele Bürger halten die Maßnahme, die vorgeblich der Verbesserung von Oberflächengewässern auf Veranlassung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie dienen soll, schlicht fü Geldverschwendung in Millionenhöhe.
Inzwischen hat sich ein Initiativkreis gegründet, der Unterschriften für eine Petition gegen die Maßnahme sammelt.
Protest von Naturschützern und Wassersportlern
Unter anderem wird die Ansicht vertreten, dass die Natur die Buhnen bereits angenommen habe. Buhnen sind Einbauten im 90 Gradwinkel zum Ufer, durch die die Fließgeschwindigkeit in der Flußmitte und damit nachfolgend die Wassertiefe erhöht wird. Die Wasserflächen zwischen den Buhnen fallen dadurch ruhig. Das Ökosystem habe sich dieser Wasserflächen entlang der Ruhraue inzwischen angenommen. Die Maßnahmen des Landes schadeten mehr, als dass sie nutzen. Eine geringere Fließgeschwindigkeit könnte zur Verschlammung des Grundes führen und den Lebensraum zahlreicher Arten vernichten.
Landschaftsbild gefährdet
Gefährdet ist aber auch das industriekulturell geprägte Landschaftsbild. Die Ruhr mit ihren Buhnen wurde zu Beginn des Industriezeitalters so schiffbar gemacht. Der Winzer Ruhrbogen ist ein Beispiel der Vermischung vorindustrieller Kulturlandschaft mit industriekulturellen Elemente aus der Anfangszeit der industrielle Revolution, dort wo der Kohlebergbau an der Oberfläche einst begann.
Im November 2014 will die Bezirkregierung ihre Pläne vorlegen.
Links
WAZ Hattingen: „Ruhrbogen – Gegner der Renaturierung wollen Petition einreichen“ (26.09.2014)
WAZ Hattingen: „Ruhrbogen II – Noch kein fertiges Konzept zur Umgestaltung“ (24.09.2014)
WAZ Hattingen: „Ruhr – Naturschützer gegen Renaturierung (11.09.2014)
Lokalkompass: „Hattinger gegen Renaturierung der Ruhr“ (09.09.2014)
Artikelbild
Ruhr zwischen Hattingen (links) und Bochum (rechts), die Ruhrbrücke Kemnader Straße unten rechts im Bild (Fotograf: N. Selisky 2004, GNU Free Documentation License, Wiki Commons)
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Thorsten Bachner
2. Oktober 2014 at 07:16
Es geht nicht um den auf dem Foto abgebildeten Teil der Ruhr, sondern um den Flußverlauf zwischen Hattingen und Bochum-Dahlhausen. Das ist der Winzer Ruhrbogen. Zur Illustration von Buhnen hingegen ist das obige Foto hingegen sehr gut geeignet.
Dirk Schmidt
2. Oktober 2014 at 19:59
Das stimmt Herr Bachner. Ich war da zwar neulich angeln, aber ich hatte kein Bild von den Buhnen dort. Aber beim Wikipedia-Artikel zu Buhnen findet sich diese Bild. Es zeigt sogar zwei verschiedene Arten an Buhnen.
AnDress Damsky
4. Oktober 2014 at 08:06
Um welches Stück geht es denn jetzt genau?
Im Lokalkompass steht
Unter anderem gehört dazu, vom Wehr in Hattingen bis zu dem in Dahlhausen auf einer Strecke von rund sieben Kilometern die Ruhr zu renaturieren und stellenweise auf bis zu 90 Metern zu verbreitern. Die charakteristischen Buhnen unterhalb der Isenburg sollen ebenfalls verschwinden.
Danach wäre der Winzer Ruhrbogen ja auch betroffen, wie es oben im Artikel steht.