Grau, Gelb, Blau, und manchmal Grün oder Braun. Das sind die Farben der Abfalltonnen in Bochum. Die graue Reststofftonne hat jeder, auch die gelbe Wertstofftonne, da der Verpackungsmüll nur ausnahmsweise in einem gelben Sack gesammelt wird. Auf freiwilliger Basis dürfen sich derzeit Bürger eine braune Tonne zu legen. Diese Bioabfalltonne, zum Teil auch grüne Tonne genannt, dient Küchen- und Gartenabfällen. Ihre Erfassung ist ab 2015 vom Bund aus verpflichtend. Verpflichtend heißt, dass flächendeckend eine Erfassung zur Verfügung stehen muss. Wie diese flächendeckende Erfassung aussehen wird, dass muss der neu gewählte Rat für Bochum in den nächsten Monaten entscheiden. Ein Beitrag, den ich für die BO-Nachrichten verfasst habe.

Bochum ist teuer bei den zusätzlichen Gebühren für die Biotonne
Zu den Nachteilen gehören auch die preislichen Folgen für den Bürger. Die zusätzliche flächendeckende Erfassung von Bioabfällen wird auch Änderungen bei den Müllgebühren bringen. Die CDU ist besorgt, dass dies die Müllgebühren je Haushalt weiter in die Höhe treibt und dass Bochum die teuerste Müllgebühren in der Region bekommt. Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht der Nachbarstädte für die Erfassung von je einer 80-Liter-Reststofftonne (grau) bei vierzehntägiger Leerung allein und zusätzlich mit einer 80-Liter-Bioabfalltonne. Dieser Vergleich ist idealisiert, da in der Regel die Trennung des bisherigen Restabfalls von den Bioabfällen auch zu einer kleineren Menge an Restabfall führt. Es wird also folglich eine kleinere und billigere Reststofftonne benötigt, wenn diese denn vom Müllentsorger angeboten wird. Da die Müllentsorgung, die Tarif und Tonnengrößen sich aber stark unterscheiden, kann aber mit dieser Annahme eine Vergleichbarkeit zwischen den Städten erreicht werden. Berücksichtigt werden muss später das zunächst überraschende Phänomen, dass bei der Aufstellung von mehr Tonnen auch die Abfallmenge insgesamt wächst.

Unbefriedigend ist, dass die Bochumer Bürger derzeit im Vergleich zu den Nachbarstädten das Doppelte bis 12-fache für eine zusätzliche Biotonne zahlen.