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Bochum

Aus für VfL-Frauenfußball: Der 12. Mann sind nur Männer

500 Zuschauer kamen bereits zum Spiel der Frauenabteilung des VfL Bochum. Zum Sonntagsspiel der 2. Bundesliga der Frauen waren es 1062. Der gesellschaftliche Protest ist stark gegen das Aus für die 5 Damenteams. Kein Wunder, denn der VfL hat bisher um öffentliche Unterstützung und „Bochumer Mädel“ geworben.

Schiedsrichterinnen für den Erhalt des Frauen- und Mädchenfußballs

Sonntag. Die Sonne scheint, 20 Grad. Ich bin anne Castroper. Der VfL Bochum führt. Ein Vater bestätigt seinem kleinen Sohn: „Nee. Hier gibt’s keine Anzeigentafel.“ Ich bin „hinterm Stadion“, auf dem Leichtathletikplatz. Die VfL Bochum 1848 Damen spielen gegen den VfL Wolfsburg II.

Unsre Heimat, unsre Liebe, in den Farben Blau und Weiß

Schiedsrichterinnen für den Erhalt des Frauen- und Mädchenfußballs

Schiedsrichterinnen für den Erhalt des Frauen- und Mädchenfußballs

Seit der Verkündung der Entscheidung, die Frauenabteilung mit allen Mannschaften zu schließen, haben die Zuschauerzahlen zugelegt. Im Spiel gegen Recklinghausen waren es 500. Heute sind 1.062 Zuschauer anne Castroper gekommen. Ein Rekordbesuch, wie die WAZ angekündigt hatte. Am Montag nach dem Spiel steht die Entscheidung der VfL- Mitgliederversammlung über die Schließung an, erläutert der Stadionsprecher in der Halbzeitpause über die Lautsprecher. Vorher lief das Lied von unserer Heimat und unserer Liebe.

Für VfL-Trainer ist Frauenfußball Luxus

Der VfL-Vorstand will mit dem Aus für die insgesamt fünf Frauenteams 150.000 € einsparen. Trainer Peter Neururer spielt mit seinem Profiteam in der 2. Bundesliga – wie das höchste Damenteam. Er unterstützt die Linie des Vereinsvorstands, das Geld für andere Zwecke einzusparen. Um wieder Erstklassig zu werden, heißt es. Gegenüber BILD sagte er zu den fünf Frauenteams des VfL: „Diesen Luxus können wir uns nicht erlauben!“ Der 12. Mann des VfL besteht aus seiner Sicht offensichtlich nur aus Männern. Das kann nach Hinten los gehen, wenn ein Teil der Fans nicht unter den Aktiven sein darf.

Bochumer Jungen und Mädel?

Kein Herz für Frauenfußball

Kein Herz für Frauenfußball

Es ist eine Sache, nichts für den Frauenfußball zu tun. Es ist eine andere Sache, etwas gegen den Frauenfußball zu tun. Die Entscheidung des VfL, den Frauenfußball einzustellen, kann bei einem Verein, der so viel von der Stadtverwaltung, von öffentlichen Unternehmen wie Stadtwerke und Sparkasse profitiert, nicht ohne Echo bleiben. Stadion, Stadioncenter und sogar der Stadionname gehören der Stadt oder einer ihrer Tochtergesellschaften. Die Stadtwerke Bochum zahlen an den VfL für den Stadionnamen „rewirpower-Stadion“; das Stadion ist für einen kleinen Euro von der Stadt gepachtet.

Auch der bereits entstandene Imageschaden ist mit einer Korrektur der Entscheidung nicht mehr wett zu machen. Auf Großplakaten hat der VfL in Vorjahren um „Bochumer Jungen und Mädel“ als Neumitglieder geworben. Die Mädel interessieren jetzt nicht mehr. Sind wir nicht alle Bochumer?

Frauen kommen im Leitbild des VfL nicht vor

Ein Verein, der so viel unterstützt wird, darf sich nicht gegen einen breiten gesellschaftlichen Konsens wie die Förderung der Gleichberechtigung der Geschlechter wenden. Das mag den Unterschied im großen Aufschrei über die Einstellung der Damenabteilung erklären. Die SG Wattenscheid hat sich ihrer Frauenabteilung leiser entledigen können; die spielten 1. Bundesliga. Vielleicht bekommt sie weniger Geld oder hat nicht so intensiv um Frauen geworben.
Im Leitbild des VfL Bochum steht zwar was von Gleichheit, aber Frauen kommen unter der Überschrift „Soziale Verantwortung“ nicht vor:

Wir verpflichten uns den Werten des Sports:Toleranz, Fairplay, Solidarität und Gleichheit leben wir vor. Unsere Gemeinschaft integriert Fans unterschiedlichster Herkunft, unabhängig religiöser Überzeugung und kultureller Wurzeln.

Zwei Mädchen im VfL -Teamoutfit sammeln Unterschriften für den Erhalt der Damenabteilung. Die 11-Jährige gibt mir einen Stift und sagt zur längeren 12-Jährigen: „Mach Rücken.“ Auf ihren Polo-Shirts prangt das Sponsorenlogo der öffentlich-rechtlichen Sparkasse Bochum. „Gut.“

Das Spiel endete unentschieden 2:2

VfL Bochum 1848 Damen vs. VfL Wolfsburg II: 1062 Zuschauer

VfL Bochum 1848 Damen vs. VfL Wolfsburg II: 1062 Zuschauer

1 Comment

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  1. darius

    20. Oktober 2014 at 14:27

    hi!
    meine tochter 11 jahre alt spieltb auch fussball , in der nachbarstadt dortmund hier sagt man auch das baim bvb nur die mäner spielen fussball die frauen handball , in beiden vereinen werden aber kurse – fussbalschullen angeboten und da ist es egal ob jungs oder mädels hauptsache die bezahlen zwischen 100 und 200 euro pro kurs. rechnet mall bite hoch da werdet ihr sechen da komen richtig grose sumen zusamen und komiche weise stört es keinem.irgend wann wird es zu spät in das bisnes damenfusball einzusteigen oder einfach richtig teuer.keine anung was mann denn jungen mädels sagen soll auser das die irgend wann bei den bayern spilen sollen
    schämt euch für so eine politik
    grüsse darius aus dortmund
    ps. wunder gibt es immer wider

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