Die Chancen von Wetter im Ruhrtal nutzen
Im Ruhrtal hat sich der Tourismus wie in der Metropole Ruhr insgesamt gut entwickelt. Das gehört zum Strukturwandel einer einst rein industriell geprägten Region, die früher nur als Produktionsstandort gesehen wurde. Wetter wird keine touristische Destination ersten Ranges werden, aber zu einem guten wirtschaftlichen Mix gehört auch Tourismus. Und das Ruhrtal hat wirklich viel zu bieten. Ja, Wetter hat viel zu bieten. Burgen, Fachwerkhäuser, reizvolle Landschaft und auch Geschichten, wie die der Harkortschen Werkstätten und von Henriette Davidis.
Wetter hat Potential!
Dass eine touristische Entwicklung möglich ist, zeigen die Übernachtungszahlen aus Nachbargemeinden. Die monatlichen Daten des Landesbetriebs IT.NRW ermöglichen einen Vergleich sowohl landesweit, als auch für die Stadt Wetter. Gab’s in NRW 2005 noch 38,4 Millionen Übernachtungen, so waren es 2012 landesweit bereits 45,4 Mio. Übernachtungen.
In Wetter war der mittelfristige Trend leider ein anderer, hier gab es 2004 noch mehr Betten als heute. Aber auch hier ist eine Trendwende erkennbar, denn es werden wieder mehr Betten als noch 2010 angeboten. Ich vermute dahinter den Radtourismus. Radfahrer benötigen in der Regel exakt eine Übernachtung.
Von der touristischen Entwicklung der Region sollte Wetter in besonderem Maße profitieren, liegt es doch direkt am Fluss. Leider ist das noch nicht erkennbar. Es besteht Handlungsbedarf. Einen Plan gibt es bereits. Auch die Stadtverwaltung verweist auf den Marketingplan der Ruhr Tourismus GmbH:
Die Niederländer sind schon da!Im Mittelpunkt der künftigen Marketingaktivitäten steht die Industriekultur, begleitet unter anderem von den Themen Kulturreisen, Events, Shopping und Städtereisen. Als wichtigste Zielgruppen wurden gebildete Best Ager, junge Leute und Familien mit kleinen Kindern identifiziert. Vor allem Besucher aus Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Niedersachsen und den Niederlanden werden angesprochen. Zu den Sekundärmärkten gehören Großbritannien, Frankreich, Österreich, Schweiz und Belgien. (Quelle: Internetseite der Stadt Wetter)
Bemerkenswert ist, dass Wetter bereits jetzt regelmäßig (und fast unbemerkt?) von Niederländern angesteuert wird. Sie machen hier Zwischenstation mit ihren Wohnmobilen. Ich habe mit ein paar der Reisemobilisten gesprochen. Sie kamen alle aus Gemeinden nahe der deutschen Grenze, zum Beispiel Arnheim und Eindhoven. Wetter bietet Berge und Industriekultur. Beides kennen Niederländer zuhause nicht.
Mehr Aktivitäten sind notwendig!
Diese lokalen Aktivitäten müssen sich in die regionalen einfügen, denn sonst verpuffen sie. Das können wir uns in Wetter nicht leisten Nur gemeinsam mit anderen sind wir stark. Viel zu viel Touristen fahren durch Wetter nur durch – mit dem Rad, dem Auto oder der Museumsbahn. Und denen, die hier bleiben, weil sie zum Beispiel ihr Reisemobil günstig für eine Nacht parken, denen müssen wir sagen, wie sie hinauf zu den Burgen kommen und wo sie ihre Klappräder ausfahren können. Dann bleibt auch mal einer länger.
Weitere Informationen
Die vier Übernachtungsangebote für Radtouristen in Wetter lassen sich über das Internetportal des Ruhrtalradwegs erreichen. 3 von 4 befinden sich in Wengern.
Der Marketingplan der Metropole Ruhr mit den von der Ruhr.Tourismus GmbH gestarteten Marketing-Aktivitäten ist als PDF-Dokumente hier erhältlich.