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Expo Real: Ein Haufen Ruhr auf der Gewerbeflächenmesse

Eingang zur Messe München International: Expo Real 2013

Vom 7. bis 9. Juni fand in München die Expo Real 2013, eine internationale Gewerbeflächenmesse, statt. Nach mehr als fünf Jahren habe ich die Messe mit einer Delegation der Stadt Bochum besucht, war am Stand der Metropole Ruhr. Beim letzten Mal war im zweiten Jahr ein Novum, dass die Ruhrmetropole einen gemeinsamen, einheitlichen Auftritt hatte. Die Grundfarbe orange mit dem (m)-Logo war entwickelt worden und schließlich hieß die organisierende Wirtschaftsförderung metropoleruhr Gmbh (WMR) so.Der Metropol-Begriff wird auf der Messe inzwischen vielfältig verwendet, aber ich sehe Schwächen im gemeinsamen Auftritt der Region. Über Äußerlichkeiten hinaus gibt es ihn nicht.

Expo Real 2013: Stand der Metropole Ruhr

Expo Real 2013: Stand der Metropole Ruhr – Lightboard für jede Kommune

12 Haufen refinanzierender Gesellschaften auf der Expo Real

Es gibt zwar eine gemeinsame Bar und einen Empfangsbereich, aber im Wesentlichen folgt der Stand dem Ordnungsprinzip der Haufen. Jeder der teilnehmenden kreisfreien Städte und Kreise der Region ist unter einem signifinkanten Lichtboard vertreten – jedoch nicht Bottrop, Ennepe-Ruhr-Kreis und Kreis Wesel. Unter diesem Licht ist dann jeweils ein Haufen immobilien-affiner Unternehmen und kommunaler Beteiligungsgesellschaften zu finden. Die Finanzierung des Messeauftritts kann hier in einer zweistufigen Zuordnung abgelesen werden. Die beteiligten Kommunen zahlen an die WMR, die Kommunen selber sammeln das für sie knappe Geld wiederum bei den Unternehmen und kommunalen Beteiligungen – ihren Töchtern – ein. Jede Kommune bekommt ihren eigenen beschaulich Auftritt und findet dafür Kostenträger. Allein, was bringt das so, frag ich mich.

Expo Real 2013: Stand des Niederrheins

Expo Real 2013: Stand des Niederrheins

Anders bereits der Stand der Region Niederrhein, zu der sich auch der Kreis Wesel zählt. Da kam der Auftritt der Region schon klarere hervor. Bedauerlich finde ich die Raumbeziehungen der Metropole Ruhr auf der Messe zu ihren Nachbarn. Zwischen Ruhr und Niederrhein lag irgendwas, neben diesem Irgendwas dann der Stand des Landes Nordrhein-Westfalen. Gut positioniert war noch der schräg gegenüberliegende Stand der RAG Montan Immobilien, einem Spezialisten der Entwicklung montaner Brachflächen.

Struktur ist möglich: Frankfurt und Düsseldorf

Als Kontrast schaue ich mir den Stand von Frankfurt am Main an. Es war die „MetropolArena FrankfurtRheinMain“. Benachbarte Kommunen, so Mainz, gliederten sich mit gleichen Design an. Von dem Rot wich – bereits mehr am Rand – nur Mittelhessen mit Gießen, Marburg u. a. in blau ab. Da gab es ein räumliches Zentrum, aber das ist im Vergleich einfach, wenn es mit Frankfurt einen Hegemon gibt. Die Metropole Ruhr ist polyzentral mit 3 Halbmillionen-Städten auf einer Achse: Duisburg-Essen-Dortmund. Es bleibt der Haufen.

Die klare Struktur um ein Zentrum anderer Räume dürfte inhaltliche Standkonzepte klarere hervortreten lassen. In der gleichen Halle wie der Stand metropoleruhr fand sich auch die Stadt Düsseldorf. Die Lightboards dort – ähnlich in Form von Brammen an anderen Ständen – waren mehr thematisch, wenn gleich auch nur mal mit einer regionalen Firma vertreten. Es war aber kein… Haufen. In Düsseldorf gliedert sich die Städte Ratingen und Neuss unter den Stand des hegemonialen Düsseldorfs ein. Klare Strukturen.

Auf der Expo Real kann man nur Mittelstädte besuchen, aber nicht die Metropole Ruhr

Eingang zur Messe München International: Expo Real 2013

Eingang zur Messe München International: Expo Real 2013

Der Stand der Metropole Ruhr hat eine Qualität, die man im Pott hoch hält: Er ist ehrlich. Es tritt klar hervor, dass die Kommunen unter den Lightboards wenig verbindet außer die räumliche Lage und dass sie allein nicht wirklich groß sind. Ich wünschte es gäbe einen Bereich Gewerbeimmobilien, Immobilienfinanzierungen, Logistik, Wohnen etc. in der Metropole Ruhr. Ich wünschte diese Kooperationen unter thematischen Dächern würde auf Messen auftreten. Doch die Kooperationen gibt es nicht, nicht einmal für den Auftritt. Die kleinste gemeinsame Nenner ist die gemeinsame Standfinanzierung für ihre klammen Kommunen. Die Metropole Ruhr präsentiert sich nicht als Metropole, sondern als Haufen an Mittelstädten.

An dieser kleinen Erkenntnis lässt sich politischer Handlungsbedarf erkennen. Aber wie kann dieser kommuniziert werden. Jede Stadt und jedes Lokalblatt wird „seinen“ Stand, „seiner“ Stadt feiern. Doch was bringt’s?

1 Comment

1 Comment

  1. Nobby.Brinks

    13. Februar 2014 at 09:41

    Haben wir Handlungsbedarf?
    Der Kreis Wesel bekennt sich zur Region des Niederrheins, der Kreis Wesel bekennt sich zur Landschaft des Niederrheins. In der Metropole Ruhr wollen die Städte Alpen, Xanten, Wesel auch nicht so recht reinpassen. Die Metropole Ruhr sieht sich zu gerne als eigenständige Region, die nicht den Landesteilen Rheinland und Westfalen angehört. Ebenso ist es mit den Ruhris. Wer sich das T-Shirt mit dem Spruch „Auf Kohle geboren“ überstreift, der hat meist wenig Verständnis, das der Niederrheiner aus Spellen anders denkt und fühlt.

    Hier haben wir Handlungsbedarf!

    Die Metropole Ruhr darf nicht an den 53 Gemeinden festhalten. Die Metropole Ruhr darf keine Zwangsvereinigung sein.

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