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Ruhr

Ausländische Direktinvestitionen in Ruhr

Mitarbeiterzahl Greenfield-Projekte NRW 2003-2011

Was stelle ich mir unter einer ausländischen Direktinvestition vor? Da kommt idealerweise ein ausländischer oder multi-nationaler Konzern und errichtet ein Gebäude mit Produktionsstätten und Büros. Wo früher grüne Wiese war, entstehen viele neue Arbeitsplätze. Es handelt sich dann um ein „Greenfield-Projekt“. Doch Projekte dieser Art sind Ausnahmen unter den ausländische Direktinvestitionen (FDI) in Deutschland. Die meisten FDI kommen aus Luxemburg. Es handelt sich um Finanzinvestitionen, um den Kauf von bestehenden Unternehmen oder Anteilen daran. Hinter den Investitionen aus Luxemburg oder den Niederlanden können dabei ganz andere Geldgeber stehen, zum Beispiel aus China. Und wenn wirklich eine neue Niederlassung gegründet wird, dann werden erst einmal „Scouts“ zur Erkundung des Markts und Produktionsumfelds geschickt. Das sind dann gerade mal eine handvoll Leute. Ausländische Direktinvestitionen sind wichtig. Die Beurteilung ihrer arbeitsmarktpolitischen Bedeutung ist jedoch erst nach einigen Jahren möglich, wenn sich das Unternehmen dauerhaft am neuen Standort etabliert hat.

Mitarbeiterzahl Greenfield-Projekte NRW 2003-2011

Mitarbeiterzahl Greenfield-Projekte NRW 2003-2011

Der Wirtschaftsausschuss des Regionalverbands Ruhr (RVR) befasste sich am 19. Februar 2013 aufgrund einer Anfrage der CDU mit den Auslandsinvestitionen in der Metropole Ruhr, die weit hinter denen in Köln und Düsseldorf liegen (siehe u. a. Die Welt vom 14.07.2012: „Düsseldorf schlägt alle anderen deutschen Städte“). Die Fragen beantwortete Thomas Westphal (SPD), Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH, einer 100 %-igen Tochter des RVR. Er verwendet dabei hauptsächlich Zahlen der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes NRW – NRW.INVEST. Hier einige Aussagen:

  • Von 2007 bis 2011 betreute NRW.INVEST 547 deutsche und ausländische Ansiedlungen, davon entfielen 83 auf die Metropole Ruhr, wobon wieerum 80 % ausländische Investoren gewesen seien.
  • In 5 Jahren gab es lediglich 67 FDI-Projekte an der Ruhr.
  • Es wurden 4.491 potentuelle Arbeitsplätze geschaffen, allein ca. 1.000 in Rheinberg.[Anm.: Höhere Zahlen laut anderen Quellen.]
  • Internationales Standortmarketing ist aufwändig und teuer.
  • Regionale und nationale Ansiedlungen haben in Ruhr eine größere Bedeutung, auch Großansiedlungen.
  • Großansiedlungen erfolgen regelmäßig.

Ein gewisses Maß an Blindheit bei NRW.INVEST

Auffällig ist der Unterschied innerhalb von NRW bei den Ergebnissen von NRW.INVEST. Die Ansiedlungen sind stark auf die Rhein-Schiene fokussiert. Ein gewisses Maß an Blindheit lässt sich bei NRW.INVEST erkennen. Als ursächlich werden jedoch auch Standortbedingungen gesehen, wobei höhere Gewerbesteuerhebesätze nur ein Aspekt seien. Auch das Umfeld für zuziehende Mitarbeiter und Manager wird angeführt. Dazu gehört bereits die Ausstattung mit Kindergärten und deren Preise. Viele dieser Faktoren kumulierten sich. Neben wirtschaftlichen Daten, die oftmals gegen eine Standortwahl in der Metropole Ruhr sprächen, kämen zahlreiche weiche Faktoren hinzu.

Insgesamt ein interessantes, erhellendes Ergebnis eines näheren Blicks auf die Daten zu in- und ausländischen Ansiedlungen in der Metropole Ruhr. Die Folien des Vortrags finden sich im Gremieninformationssystem des RVR als RVR Drucksache Nr. 12/0820.

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