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Die Latte liegt hoch für den nächsten Bundespräsidenten

Zerbrochenes Bild des Bundespräsidenten Christian Wulff
Zerbrochenes Bild des Bundespräsidenten Christian Wulff

Zerbrochenes Bild des Bundespräsidenten Christian Wulff

Zerbrochenes Bild des Bundespräsidenten Christian Wulff

Mit der Horst Köhler war ein politischer Seiteneinsteiger Bundespräsidenten geworden. Er hat danach gelernt mit der politischen Kaste und den Medien umzugehen. Am Ende war’s dann zuviel und trat zurück. Mit Christian Wulff kam ein bis dahin amtierender Ministerpräsident, ein aktiver Politiker aus der Exekutive, ins Amt. Zudem ein relativ junger mit wenig Abstand zum Geschäft. Das war auch ein Schwenk in die andere Richtung. Aber die Anhäufung echter und vermeintlicher Skandale und am Ende der Anfangsverdacht, der die Aufnahme staatsanwaltlicher Ermittlungen erforderte, haben zu dieser erneuten Erledigung des Amtes des Bundespräsidenten (binnen 21 Monaten) geführt. Die Suche eines Nachfolgers wird dadurch schwieriger, denn beide „gescheiterten“ Präsidenten haben die Messlatte für die Qualitäten eines Bundespräsidenten gesteigert. Dazu hat sich das mediale Klima geändert, das wesentlich kritischer mit dem höchsten Staatsamt umgeht. Bis zur Wahl eines neuen Bundespräsidenten in 30 Tagen übernimmt seine Funktion Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) als amtierender Vorsitzender des Bundesrates.

Derweil überlege ich mir, was die Qualitäten eines idealen Kandidaten sein sollten:

  • Kein aktiver Politiker von der Regierungsbank des Bundes oder eines Landes, aber einer der die politische Kaste kennt. Sollte er einmal auf einer Regierungsbank gesessen haben oder aktiver Wahlkämpfer gewesen sein, dann sollte das länger her sein.
  • Jemand für Ethik und Moral, ja einer, der für mahnende Worte, bekannt ist. Ein Saubermann, aber kein Gutmensch.
  • Kein Klassenkämpfer, sondern eher ein bürgerlicher.
  • Jemand, bei dem klar ist, dass keine größeren Leichen in der Vergangenheit schlummern. Entweder sind diese bereits aufgearbeitet ohne Schaden für diesen Kandidaten oder es ist an sich klar, dass keine Vorteilsnahme zu seinen Gunsten erfolgte bzw. erfolgen konnte (eventuell mangels Gelegenheit).
  • Jemand mit Pflichtgefühl, der das Amt restauriert. Also jemand der das Amt macht, nicht jemanden den das Amt macht.

Die Liste mag nicht abschließend sein. Aber darauf werden Kandidaten abzuklopfen sein. Und das wird schnell gehen müssen. Das Grundgesetz schreibtbt eine Wahl binnen 30 Tagen vor. Es wäre nicht erträglich gewesen, wenn – wie möglich – Bundespräsident Wulff seinen Rücktritt zu einem späteren Termin erklärt hätte. Und da nach der Erfahrung mit der letzten Bundesversammlung innerhalb dieser ein Wahlkampf stattfinden, muss eine Kandidatenfindung schleunigst erfolgen, denn sonst wird wichtig Zeit für den Wahlkampf kurz. Zudem können die Landesparlament nicht mehr die Wahl ihres Teils der Mitglieder der Bundesversammlung auf den oder die Kandidaten ausrichten.

In wenigen Minuten wird Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (CDU) eine Erklärung abgeben. Trotz aller Krisen steht die Kanzlerin sicherer da, als zuvor.

3 Comments

3 Comments

  1. Pingback: Results for week beginning 2012-02-12 | Iron Blogger Ruhr

  2. Knut Hanke

    1. März 2012 at 00:55

    Let´s do the Limbo-Dance

    Eigentlich finde ich es schwieriger, ob der inzwischen so niedrigen Lattenhöhe, noch darunter hinweg zu tanzen. Der nächste Bundespräsident wird aus dem Stand die durch seine Vorgänger inzwischen derart herabgewürdigte Einstiegsreife spielend leicht überspringen und übertreffen.
    Es ist ungleich schwieriger geworden, noch weniger abzuliefern. Also der Limbo-Dance wird da wohl kaum gelingen. Gauck wird diesbezüglich kein Limbotänzer werden, im Gegenteil. Im Vergleich zu Wulff ist er eher Senkrechtstarter, da er einen weitaus größeren Rückhalt im nicht gefragten Wahlvolk genießt.
    Wünschen wir ihm viel Glück, auch wenn er es weniger nötig haben wird.

  3. Knut Hanke

    1. März 2012 at 01:15

    Und was die Kanzlerin angeht:

    Ihre Tage sind gezält. Der FDP ist nur weiter der gleiche Mut zu wünschen, der sie dazu bewogen hat für Gauck zu stimmen. Vielleicht ist die Demokratie in Deutschland ja doch noch zu retten, das wäre erfreulich. Schwarz-Gelb ist keine von Gott gegebene Mehrheit mehr, danken wir ihm dafür. Es wird interessantere Konstellationen geben. Hoffentlich bleibt der Prozess nicht bei der großen Koaltion stehen.

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