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Energiewende: Auf Stromausfallpanik vorbereitet sein

20110713-114337.jpgIn Hannover gab es am späten Mittwochabend einen flächigen, andauernden Stromausfall unterschiedlicher Länge. Halbwegs normaler Vorfall oder eine Folge der Energiewende?

Ich denke, wir müssen uns auf Stromausfälle vorbereiten. Zumindest müssen wir uns auf die damit verbundene „kleine“ heimische und große mediale Panik vorbereiten. Aber keine Sorge, wir Deutschen werden uns daran gewöhnen. Im Mittleren Westen der USA leben auch Menschen, unter anderem ein paar Verwandte von mir. Dort wo es heftige Gewitter, schnelle Wetterumschwünge, kräftig-kalte Schneestürme und Tornados gibt, finden sich an mehreren Stellen die kleinen Helfer, die es erträglich machen. Nein, Kerzen und Streichhölzer liegen nicht im Schlafzimmer, sondern mit einem Handdynamo betriebene LED-Taschenlampen. Neulich hab ich so eine Lampe als Werbegeschenk von RWE bekommen. Leider war sie schnell defekt.

Was spricht für mehr Stromausfälle bzw. Panik darum?

  • Verschwörungstheoretiker gewinnen eine wachsende Anhängerschaft mit dem Glauben, dass Stromkonzerne bewusst abschalten oder zumindest Stromausfälle provozieren durch Unterlassen provozieren würden. Ziel wäre, die bedrohte Versorgungssicherheit mit Strom, erlebbar zu machen, um darüber die politische Meinung der Bürger beeinflussbar. Veränderte Zielsetzung der Energiepolitik sollen demnach beeinflusst werden, zum Beispiel zugunsten von Kraftwerken (Kernenergie, Öl, Kohle …) für die Grundlast.

  • Allein die Existenz des vorgenannten Kalküls, auch die Kommunikation hier, bestärkt zumindest die verstärkte Wahrnehmung von Stromausfällen und der potentiellen Gefahr.

  • Ein weiteres Kalkül setzt an technischen Schwierigkeiten an, die auch einen Umbau des Stromnetzes im Rahmen der Energiewende hin zu regenerativen Energien erfordern. Der Versatz zwischen Zeiten der Stromerzeugung durch Photovoltaik und Windenergie zu Zeiten erhöhten Stromverbrauchs gehört dazu. Technische Lösungen wie Speicherkraftwerke, aber auch Fernleitungen gehören dazu. Praktische Erfahrungen mit der Schnellabschaltung dafür geeigneter Großverbraucher wie zum Beispiel Aluminiumhütte fehlen; diese werden aufgrund eines zukünftigen höheren Strompreise auch aus Deutschland verschwinden, wenn ihre zur Netzsteuerung einsetzbare Abschaltfähigkeit nicht entgolten wird.

Was tun?
Na, klar! Ruhe bewahren. Taschenlampe, ideal auch eine mit Handdynamo, Kerzen, Streichhölzer und Feuerzeug da haben.

Und wenn’s mal länger dauert?
Trinkwasser bevorraten, also einfach mal ein paar Flaschen Wasser mehr da haben. Vielleicht auch eine Gaskartusche mit einer Camping-Heizung. Vor allem auch passende Batterien für ein entsprechendes Radio.

Und wenn’s mal richtig lange dauert?
Dann wird’s kompliziert ….

Die beiden Artikel passen ins Nild:

"Stromnetz unter Stress - Totaler Stromausfall auch in NRW möglich" (Rheinische Post, 15.07.2011)

"Energie: Wenn das Stromnetz Stress hat" (WAZ Bochum, 12.07.2011)


Bild: Stromausfall von Gaschel / photocase.de

1 Comment

1 Comment

  1. Gert Schmidt

    14. Juli 2011 at 00:37

    Für solche Fälle arbeitet die Transition Towns-Bewegung in Hannover an einem Konzept: Die regionalen Kommunikationswege in der Stadt aufrecht zu halten. Das stärkt die Widerständigkeit (Resilienz) gegen solche Ereignisse:

    Unabhängigkeit von Internet- und Stromnetz ist mit Freifunk- und Solartechnik möglich, bitte hier lesen:

    http://transitionhannover.jimdo.com/bürgernetz-freifunk-energie/

    Rückfragen: Gert Schmidt, Telefon 0511-64216481

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