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Kultur

Masterplan Kulturmetropole Ruhr schimmelt vor sich hin

Angestaubter Masterplan Kulturmetropole Ruhr


Szene: Eine repäsentative Amtsstube im Ruhrgebiet. Auf dem Schreibtisch eines Hauptgemeindebeamten liegt ein Aktendeckel. In dem Aktendeckel liegt eines der letzten Exemplare eines Masterplans Kulturmetropole Ruhr. Entworfen wurde er einst, um die Nachfolge und Nachhaltiugkeit des Kulturhauptstadtprojektes Ruhr.2010 zu sichern. Es handelte sich um die Idee, die Geldausgabe mit dauerhaftem Nutzen zu rechtfertigen.

Die Zeit vergeht. Der Hauptgemeindebeamte nimmt den Aktendeckel. Scharfsinnig und ungerührt erkennt er, dass die Zeit diesen Entwurf aus dem Sommer 2009 erledigt hat. Er schließt den Aktendeckel und legt den Vorgang in der blauen Rundablage neben seinem imposanten Holzschreibtisch ab.

Der Entwurf eines Masterplan Kulturmetropole Ruhr liegt seit über einem Jahr vor. Mit wenigen Ausnahmen hat er die Räte und Kreistage der Metropole nicht erreicht. Die Bbürgermeister und Landräte haben ihn den Gremien nicht vorgelegt bzw. die Kulturverwaltungen gehindert, ihn an die Kulturausschüsse weiterzuleiten. Einige Kommunalpolitiker haben jedoch nach ihm gefragt. Die Kulturverwaltungen mussten dann berichten, was sie ohne Nachfrage nicht berichten durften.

Das letzte Quartal des Kulturhauptstadtjahres steht an. Die tragende Gesellschaft Ruhr.2010 GmbH wird schrittweise bis zum 31.12.2012 abgebaut werden. Eine Nachfolgeregelung ist zum 01.01.2011 nicht zu erkennen. Dümpeln steht nach dem 31.12. an. Schade.

Über Strukturen wird bereits ansatzweise gesprochen: Soll die Ruhr.2010 GmbH von Dauer sein, soll der RVR oder seine Tourismus-Gesellschaft Teil weiterführen oder passiert besser gar nichts? Wird Letzteres bevorzugt, dann wird eher nicht gesprochen. Eine Diskussion über die regionale Funktion von Kultur, über Exellenzen und Aufgaben von Kultur findet nicht statt. Gerade dazu steht etwas im Masterplan Kultur. Der zweite Schritt wird vor dem ersten gemacht.

Mitte September erfuhr ich dass es nur noch wenige verfügbare Exemplare des gedruckten Masterplanentwurfs gibt. Er soll auch nicht nachgedruckt werden. Mit einer weiteren Diskussion und Beratung wird demnach auch anderswo nicht mehr gerechnet.
Mein Exemplar ist also inzwischen eine Rarität. Interessierte finden hier eine PDF-Ausgabe.

siehe auch: „Angestaubter Masterplan Kulturmetropole Ruhr“ vom 18. Juni 2010


Bild: “Blumenmeer” von view7 | photocase.de

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